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Türkei: Anklage nach Bahnunglück

Zwei Tage nach dem schweren Bahnunglück mit 36 Toten in der Türkei ist gegen den Zugführer und zwei Mechaniker Anklage erhoben worden.

Wie ein Gericht am Samstag mitteilte, wird den Männern Verletzung der beruflichen Sorgfaltspflicht vorgeworfen. Das Unglück hatte sich am Donnerstagabend nahe der anatolischen Stadt Sakarya ereignet.

Experten hatten die Regierung noch vor Inbetriebnahme des Schnellzuges vor wenigen Wochen vor einer Tragödie gewarnt: Die rund 100 Jahre alten Gleise seien nicht stabil genug für moderne Hochgeschwindigkeitszüge.

Wegen der unterschiedlichen Angaben zur tatsächlichen und zur erlaubten Geschwindigkeit am Unfallort war insbesondere Verkehrsminister Binali Yildirim stark unter Druck geraten. Er hatte nach dem Unfall angegeben, der Zug sei mit 118 statt der vorgegebenen 80 km/h gefahren. Dagegen heißt es in einem Bahn-Handbuch, das am Samstag auszugsweise veröffentlicht wurde, dass an der Stelle 130 km/h erlaubt seien. „Irgendjemand sagt hier nicht die Wahrheit“, titelten Zeitungen am Samstag.

Yildirim kündigte an, zu dem Unglück werde eine unabhängige Untersuchungskommission gebildet. In etwa zwei Wochen werde ihr Bericht erwartet.

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