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Tumultanten tanzen den Tango Corrupti

Walter Rigger und Annemarie Spirk im Dorfbrunnentratsch.
Walter Rigger und Annemarie Spirk im Dorfbrunnentratsch. ©Andrea Fritz-Pinggera
Zum dritten Mal laden die „Tumultanten vom Hatler Brunnen und Co“ in die „Traube“ in Mühlebach zu einem bissig-kabarettistischen Abend.
Tumultanten Hatlerdorf

Dornbirn. Tumultanten, die gab es einst bereits vor Jahrhunderten im Dornbirner Hatlerdorf – ihre Wiederauferstehung feiern diese in unserem Jahrhundert: Als Kabarettquartett haben sich Kabarettistin Annemarie Spirk, Gabriele Kanonier, Walter Rigger und Gitarrist Wolfgang Waldhof bereits vor wenigen Jahren zusammengefunden, um ihren Finger in die Wunde neuerer Skandale und Skandälchen zu legen, Fehlentwicklungen im Lande anzuprangern oder auch einige Politiker virtuell die Ohren lang zu ziehen. Einiges Lokalkolorit wird von den „Brunnengeistern“ des Hatler Brunnen und des Adlergasse-Brunnens humorvoll verbreitet. Aber auch die Anhänger der „Flache-Erde-Theorie“ werden gehörig durch den Kakao gezogen.

Kreative Politiker-Puppenköpfe

In herrlich überzogenem „Bödeledütsch“ tratscht Walter Rigger mit Annemarie Spirk über Corona, Sebastian Kurz und seine ehemalige Ministerin Karmasin oder die „Rathausfee“ Andrea Kaufmann, die schließlich als Feenpuppe selbst zu Wort kommt, um den Verlust der Kulturhauptstadtbewerbung zu bedauern. Texterin Annemarie Spirk, einst Gründungsmitglied des “Kirchenfrauenkabaretts” überzeugt in ihrer Rolle als “Bio-Hatlerin” ebenso wie mit ihrer Mimik.

Satirische Puppen

Gabi Kanonier intoniert die Landeshymne mit neuem Text, bei der in der teuren Heimat das Ortsbild „wurscht ist, da man bauen lässt bis der liebe Herrgott ruft“. Mit Walter Rigger legt die kreative Puppenbauerin und Pädagogin einen „Tango Corrupti“ aufs Parkett – pardon zwei Paletten. Natürlich darf die Wirtschaftsbundaffäre ebenso wenig fehlen wie die Kurz’sche Ehrenbürgerschaft von Burgschleinitz-Kühnring oder eine entlarvende Rede der Wolfgang Sobotka-Puppe.

Buntes Potpourri

Der Schmerz über das abgerissene Gasthaus Rose wird von den vier Dornbirner(innen) ebenso thematisiert wie der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter und sein Agieren zu Beginn der Coronakrise. Das bunte Potpourri von politischen Fehlleistungen wird kreativ und teilweise lakonisch, humorvoll, pointiert und bissig präsentiert. Wer wissen möchte, was ein Goascht-Schrättle ist, besucht die Tumultanten demnächst zu einer der Aufführungen in der ehemaligen Traube in Mühlebach.

Die nächsten Aufführungen sind am 12., 14. und 15. Mai sowie 26., 27. und 29. Mai sowie am 2., 4. und 5. Juni. Eintritt sind freiwillige Spenden, eine Kartenreservierung ist aufgrund des begrenzten Platzangebotes unter Tel. 0650 5711654 notwendig.

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