Türkischer Außenminister besucht Rohingya-Camps in Bangladesch

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Myanmar vergangene Woche in einer Rede in Istanbul “Völkermord” an der muslimischen Minderheit vorgeworfen.
Seit dem jüngsten Gewaltausbruch in Myanmars Provinz Rakhine flohen innerhalb von knapp zwei Wochen mindestens 164 000 Rohingya in das überwiegend muslimische Nachbarland, wie ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Donnerstag mitteilte. Dutzende weitere ertranken im Grenzfluss Naf, darunter viele Kinder. Das UNHCR hatte am Dienstag gewarnt, die Lager in Bangladesch seien voll. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration brauchen Hilfsorganisationen dringend Geld, um die Ankömmlinge zu versorgen.
400 Tote
Mindestens 400 Menschen sollen bei der Gewaltwelle ums Leben gekommen sein. Nach eigenen Angaben reagierte Myanmars Armee auf Angriffe auf Polizei- und Militärposten durch aufständische Rohingya mit einer “Räumungsoperation”. Neuangekommene Flüchtlinge in Bangladesch berichteten, die Sicherheitskräfte hätten Rohingya getötet und ihre Häuser niedergebrannt. Die Angehörigen der Minderheit werden im vorwiegend buddhistischen früheren Birma als illegale Einwanderer aus Bangladesch angesehen und sind staatenlos.
UN warnen vor humanitärer Katastrophe
(DPA)