Ankara. Der regierungskritische Prediger gilt als Erzrivale des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, dessen islamisch-konservative AKP bei der Wahl am Sonntag die absolute Mehrheit zurückgewonnen hatte. Die Festnahmen seien in den frühen Morgenstunden erfolgt. Kurz vor der Wahl hatte die Polizei Redaktionsräume von Fernsehsendern gestürmt, die Verbindung zu Gülen haben.
Polizei geht gegen Anhänger vor
Erdogan beschuldigt den seit 1999 im US-Exil lebenden Gülen, innerhalb der Türkei eine Parallel-Struktur aufgebaut zu haben. Die Regierung in Ankara ging bereits wiederholt gegen Tausende mutmaßliche Anhänger des Geistlichen in Justiz, Polizei und den Medien vor.
Luftangriffe fortgesetzt
Nach dem Wahlsieg der islamisch-konservativen AKP in der Türkei hat die Armee ihre Luftangriffe gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK fortgesetzt. Am Montag wurden erneut PKK-Stellungen in der südostürkischen Provinz Hakkari und im Nordirak bombardiert, wie die türkischen Streitkräfte am Dienstag mitteilten.
22-Jähriger getötet
Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, im Bezirk Silvan in der Kurdenprovinz Diyarbakir sei die Polizei gegen eine Jugendorganisation der PKK vorgegangen. Dabei sei ein 22-jähriger Mann getötet worden. Über drei Viertel des Bezirks sei eine Ausgangssperre verhängt worden.
Absolute Mehrheit für die AKP
Die AKP hatte bei der Neuwahl am Sonntag mit knapp 50 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit zurückerobert. Nach den vorläufigen Ergebnissen sicherte sich die Partei von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan 317 der 550 Sitze in der Nationalversammlung.