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Türkei nahm bereits mehr als 1.000 Jihadisten fest

Die türkische Regierung sieht Fortschritte in den Bemühungen, den Zustrom ausländischer Kämpfer zu extremistischen Gruppen im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien zu stoppen. Mehr als 1.000 mutmaßliche Extremisten seien bisher beim Versuch festgenommen worden, über die Türkei nach Syrien zu gelangen, verlautete am Donnerstag aus türkischen Regierungskreisen.


Bereits mehr als 7.000 Namen stehen demnach auf einer Liste mutmaßlicher Jihadisten, denen die Einreise in die Türkei verweigert wird. Viele ausländische Kämpfer von radikalen Gruppen wie dem “Islamischen Staat” (IS) gelangen über die 900 Kilometer lange türkische Grenze nach Syrien. Auch aus Österreich und anderen EU-Staaten sind mehrere hundert Kämpfer auf diesem Weg zum IS gelangt. Nach Kritik des Westens an Lücken in der Grenzüberwachung hatten die türkischen Behörden ihre Kontrollen in den vergangenen Monaten verschärft.

Die Zusammenarbeit mit westlichen Geheimdiensten beim Informationsaustausch über mutmaßliche Jihadisten funktioniert nach Angaben der türkischen Regierung inzwischen weit besser als in der Vergangenheit. “Heute bekommen wir geheimdienstliche Hinweise aus aller Welt”, sagte ein türkischer Regierungsvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte.

Indes verhalf eine niederländische Mutter nach Medienberichten ihrer Tochter zur Flucht aus der Hochburg der IS-Terrormiliz in Syrien. Unklar blieb dabei am Donnerstag, ob sie die 19-jährige Aicha tatsächlich selbst aus der für Ausländer äußerst gefährlichen Stadt Raqqa abholte, wie die Zeitung “Algemeen Dagblad” berichtete. Beim öffentlich-rechtlichen Sender NOS hieß es hingegen, die Mutter habe ihre Tochter an der türkisch-syrischen Grenze abgeholt. Am Mittwoch trafen beide aus der Türkei kommend wieder in der Heimat ein. 

Aicha – der Familienname wurde nicht bekanntgegeben – wurde bei der Ankunft auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte. Sie werde verdächtigt, “strafbare Handlungen im Zusammenhang mit terroristischen Verbrechen” begangen zu haben.  

Die 19-Jährige aus Maastricht war laut Medienberichten im Februar ohne Pass ausgereist, um sich nach eigenem Bekunden mit einem IS-Kämpfer zu vermählen. Später schickte sie nach Angaben des Anwalts der Familie einen Hilferuf. Daraufhin habe sich die Mutter trotz des gegenteiligen Rates der Polizei auf den Weg gemacht. Zu Einzelheiten der Fluchtaktion machte der Anwalt keine Angaben. 

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