Die Telekomaufsicht TIB sperrte den Zugang zu dem Online-Kurznachrichtendienst am 21. März, nachdem Erdogan angekündigt hatte, gegen Twitter vorzugehen. Über den Internetdienst waren kurz vor den Kommunalwahlen unter anderem Verweise auf Tonaufnahmen verbreitet worden, die angeblich Korruption im engeren Umfeld Erdogans belegen. Auch der Google-Videodienst Youtube wurde von der TIB blockiert, hier stehen Gerichtsentscheidungen noch aus.
Nach dem Urteil des Verfassungsgerichts hatte der türkische Präsident Gül ein schnelles Ende der Twitter-Sperre gefordert. “Ich habe das dem Minister und den Behörden gegenüber deutlich gemacht”, sagte er in einem Interview der Tageszeitung “Radikal”. Auch das US-Außenministerium appellierte an die Regierung in Ankara, den Zugang zu der Internetseite schnell wieder freizugeben.”Auch Youtube sollte nicht blockiert werden”, sagte eine Sprecherin.