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Tsunami: Konferenz zu Frühwarnsystem

Vertreter von 43 Ländern und 13 Organisationen wollen sich kommende Woche in Thailand treffen, um einen Plan für ein Flutwellen-Frühwarnsystem im Indischen Ozean zu erarbeiten.

Die Tagung finde am kommenden Freitag und Samstag auf der Insel Phuket im Süden des Landes statt, teilte das Außenministerium in Bangkok am Freitag mit.

Die teilnehmenden Staaten würden größtenteils durch ihre Außenminister vertreten. Thailand habe vorgeschlagen, dass das geplante Frühwarnsystem auf das bestehende Katastrophenschutzzentrum für Asien aufbaue, das in Bangkok ansässig sei. Das Treffen in Thailand folgt auf eine internationale Katastrophenschutzkonferenz der Vereinten Nationen, die bis Samstag in der japanischen Stadt Kobe stattfindet.

Thailand ist eines der Länder, die am schlimmsten von der Flutkatastrophe vom 26. Dezember betroffen sind. Nach neuesten Angaben des Innenministeriums in Bangkok starben in dem südostasiatischen Königreich 5.354 Menschen, unter ihnen schätzungsweise knapp 1.800 Ausländer. Bei knapp 1.800 Toten war demnach unklar, aus welchem Land sie stammten.

UNO: Abzug ausländischer Truppen in einem Monat

Die meisten ausländischen Truppen können nach Einschätzung der Vereinten Nationen in einem Monat wieder aus den Katastrophengebieten in Südasien abziehen. Ein genauer Zeitpunkt für den Abzug ausländischer Streitkräfte stehe noch nicht fest, sagte die UNO-Beauftragte für die Koordinierung der Hilfseinsätze, Margareta Wahlström, am Freitag in der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Es gehe aber „vermutlich um einen Monat“. Ausländische Armee-Einheiten würden in den Flutgebieten immer weniger gebraucht, weil die betroffene Bevölkerung mittlerweile nicht mehr über Luftbrücken versorgt werden müsse. Statt mit Flugzeugen könnten die Hilfsgüter jetzt mit Schiffen und Lastwagen angeliefert und verteilt werden, sagte Wahlström.

Indonesien hatte vergangene Woche gefordert, dass sich ausländische Truppen so schnell wie möglich, spätestens aber binnen drei Monaten wieder aus dem Land zurückziehen sollten. Der südostasiatische Inselstaat ist am schwersten von der Flutkatastrophe betroffen; allein in Indonesien starben nach amtlichen Angaben über 166.000 Menschen.

UN: Bei Flut-Hilfen steht nun Phase des Wiederaufbaus an

Die internationalen Hilfsanstrengungen für die von den Flutwellen im Indischen Ozean betroffenen Länder treten den Vereinten Nationen (UN) zufolge nun in eine neue Phase. Dabei konzentrierten sich die Helfer stärker auf den Wiederaufbau als wie bisher auf Nothilfe.

„Nachdem drei Wochen vergangen sind, sind wir ziemlich beeindruckt davon, wie schnell die Menschen mit einem Wiederaufbau beginnen“, sagte die UN-Sondergesandte für die Flutgebiete, Margareta Wahlström, am Freitag bei einer Pressekonferenz im thailändischen Bangkok. „Wir nähern uns nun sehr schnell der zweiten Phase unseres Hilfseinsatzes, die sich darauf konzentrieren wird, wie den Menschen bei der Wiederherstellung ihres Lebensunterhalts zu helfen ist – wie sie wieder zu Arbeit kommen, wie gesichert wird, dass die Kinder wieder zur Schule gehen, wie wir dem Ausbruch von Krankheiten vorbeugen.“

Der neue Schwerpunkt bedeute, dass der Einsatz militärischer Kräfte schrittweise abgebaut werde, sagte Wahlström. Bisher sind in entlegenen Gebieten – vor allem in der schwer getroffenen indonesischen Provinz Aceh – Militärhubschrauber zum Teil die einzige Möglichkeit, die Opfer zu erreichen.

In Zukunft würden sich die Hilfsorganisationen stärker auf reparierte Straßen oder auf Seerouten stützen, um ihre langfristige Hilfe zu verteilen und den Überlebenden wieder auf die eigenen Füße zu verhelfen.

Bei dem weltweit stärksten Erdbeben seit 40 Jahren vor der indonesischen Insel Sumatra und den dadurch ausgelösten Flutwellen sind am 26. Dezember an den Küsten des Indischen Ozeans nach derzeitigem Stand mehr als 225.000 Menschen ums Leben gekommen. Diese Zahl werde wahrscheinlich noch ansteigen, sagte Wahlström.

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