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Tsunami: Erste Gedenkfeiern

Vor dem ersten Jahrestag der Tsunami-Katastrophe haben in den betroffenen asiatischen Ländern die ersten Gedenkveranstaltungen begonnen. Trauer und Gebete beherrschen die Atmosphäre.

Nahe der am 26. Dezember vergangenen Jahres von der Flut verwüsteten indonesischen Stadt Banda Aceh versammelten sich am Sonntag nach Medienberichten mehr als 3.500 Menschen zu einem Trauermahl, zu Gebeten und zu Friedhofsbesuchen.

Aceh im Norden der Insel Sumatra war die am schwersten von der Katastrophe getroffene Region. Nach offiziellen Angaben starben dort 129.774 Menschen, 36.786 gelten immer noch als vermisst.

Die Jahrhundertkatastrophe am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 hatte die ganze Welt schockiert. Mehr als 225.000 Menschen waren nach offiziellen Angaben in den verschiedenen Katastrophenländern ums Leben gekommen oder werden immer noch vermisst. Die tatsächliche Opferzahl dürfte nach Schätzungen noch höher liegen. Die Flutwellen verursachten Milliardenschäden. Am Montag, dem ersten Jahrestag, wird den Opfern in der gesamten Region mit Gedenkfeiern und Gebeten gedacht. Wegen der Zeitverschiebung beginnen die meisten Veranstaltungen, wenn in Europa noch Nacht herrscht.

In Thailand trafen vor den Feierlichkeiten zahlreiche Angehörige von ausländischen Touristen ein, die bei den Flutwellen getötet worden waren. Besucher aus u.a. Österreich, Deutschland, Schweden, Australien, Großbritannien und Frankreich wollen gemeinsam mit tausenden Thailändern um die Opfer trauern. Bei dem Tsunami waren nach offiziellen Angaben mindestens 5.395 Menschen in Thailand ums Leben gekommen, rund die Hälfte davon ausländische Urlauber. Insgesamt starben 86 Menschen, die entweder aus Österreich waren, oder hier zu Lande Angehörige hatten.

In Sri Lanka findet die zentrale Gedenkfeier in Pereliya im Süden des Inselstaats statt, wo die Flutwellen einen vollbesetzten Expresszug aus den Gleisen warfen und durch nahe Häuser spülten. Bei dem schwersten Zugunglück der Geschichte waren mehr als 1.200 Menschen getötet worden. Am Montag will sich Präsident Mahinda Rajapakse von Pereliya aus mit einer landesweit im Fernsehen übertragenen Ansprache an die Nation wenden. In zahlreichen Küstenorten finden ebenfalls Trauerveranstaltungen statt. Die Zahl der Toten in Sri Lanka liegt nach offiziellen Angaben bei 31.229, 4.093 Menschen werden vermisst.

Auch an der Küste im indischen Festland und auf der indischen Inselkette der Andamanen und Nikobaren wird am Montag der Opfer der Katastrophe gedacht werden. Nach offiziellen Angaben starben in Indien 12.405 Menschen, drei Viertel davon waren Kinder und Frauen. 5.640 Menschen gelten als vermisst. Die Malediven beklagten 82 Tote, 26 gelten als vermisst. Im afrikanischen Somalia kamen nach offiziellen Angaben 142 Menschen beim Tsunami ums Leben.

Drei Erdbeben lösen auf indonesischer Insel Nias Panik aus

Kurz vor dem Jahrestag der Tsunami-Katastrophe haben drei Erdbeben die Einwohner der indonesischen Insel Nias in Panik versetzt. Innerhalb von drei Stunden erschütterten am Sonntagmorgen drei Beben der Stärke 4,6; 4,7 und 5,4 auf der Richterskala die Insel, wie Seismologen in Jakarta berichteten. Opfer habe es keine gegeben. Indonesiens Staatschef Susilo Bambang Yudhoyono wollte wenige Stunden später mit dem Präsidenten von Osttimor, Xanana Gusmao, an einem Weihnachtsgottesdienst auf der Insel teilnehmen.

Die Menschen fürchteten eine Wiederholung der Bebenkatastrophen vom Dezember und März. Am 26. Dezember hatte in dieser Region ein Seebeben mit der Stärke 9,0 eine Tsunami-Flutwelle ausgelöst, die rings um den Indischen Ozean mehr als 270.000 Menschen tötete. Ende März starben bei einem erneuten schweren Seebeben etwa 900 Menschen auf Nias.

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