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Tsunami-Übung am zweiten Jahrestag

Zwei Jahre nach der Katastrophe haben auf der indonesischen Ferieninsel Bali am Dienstag tausende Menschen an einer Tsunami-Übung teilgenommen.

Sie sollte der Bevölkerung die Gefahr ins Bewusstsein rufen und Warnmechanismen testen, die seit der Katastrophe mit Asien-weit rund 230.000 Toten installiert wurden. Besonders betroffen war damals die indonesische Provinz Aceh, allein dort kamen fast 167.000 Menschen ums Leben. Zehntausende wohnen noch immer in Notunterkünften.

Zum Klang von Sirenen liefen am Dienstag viele Menschen vom Strand in Richtung Inselinneres. Auch der indonesische Forschungsminister und einige ausländische Touristen beteiligten sich an der Übung.

In Thailand waren am Dienstag buddhistische Zeremonien zum Gedenken an die 8.200 Toten dort geplant. Außerdem sollte ein Friedhof für hunderte nicht identifizierte Opfer eröffnet werden. In Sri Lanka, wo 35.000 Menschen umkamen, wurde am Dienstag an der Küste in Hikkawaduwa der erste von hundert Türmen als Teil eines Frühwarnsystems errichtet. Außerdem sollten in hinduistischen und buddhistischen Tempeln zum Zeitpunkt, als die erste Welle kam (4.55 Uhr MEZ), Glocken läuten. Anschließend sollten landesweit zwei Schweigeminuten folgen. Auch in Indien waren Zeremonien geplant.

In Malaysia forderten Umweltschützer von der Regierung die Wiederherstellung von Mangrovenwäldern, die als natürliche Barriere wirkten und zahlreiche Dörfer in der Region 2004 vor der Katastrophe gerettet hätten.

Sieben westliche Geberländer erhoben unterdessen in einem Brief an die thailändische Polizei den Vorwurf, hunderttausende Dollar Spendengelder seien möglicherweise zweckentfremdet worden. Das Geld sollte nach Angaben eines US-Regierungsbeamten dazu dienen, Opfer des Tsunamis zu identifizieren. Die thailändische Zeitung „The Nation“ zitierte einen Diplomaten mit den Worten, es werde befürchtet, dass bis zu 60 Prozent der 60 Millionen Baht (1,3 Millionen Euro), die an das Opfer-Identifikationszentrum gehen sollten, für Reisespesen und andere Kosten ausgegeben worden seien. Die Zeitung veröffentlichte das Schreiben vom 22. November auf ihrer Internetseite. Unterzeichnet wurde es von den Botschaftern Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, der USA, Finnlands, Schwedens und der Niederlande. Sie fordern eine Überprüfung der Transaktionen des Zentrums.

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