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Tschetschenischer Rebellenführer tot

Der berüchtigte tschetschenische Terroristenführer Schamil Bassajew ist nach offiziellen russischen Angaben im Nordkaukasus getötet worden. Putin: "Verdiente Strafe".

Tschetschenische Rebellen haben am Montag den Tod von Schamil Bassajew bestätigt. In einer Erklärung, die auf der Internet des den Rebellen nahe stehenden Kavkaz-Zentrums veröffentlicht wurde, hieß es, Rebellenführer Bassajew sei bei der unbeabsichtigten Explosion eines Lastwagens ums Leben gekommen. Es habe sich nicht um einen Militäreinsatz gehandelt.

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hatte zuvor erklärt, Bassajew sei während einer nächtlichen Anti-Terror-Operation in Tschetscheniens Nachbarrepublik Inguschetien getötet worden. Bassajew gilt als Drahtzieher der schlimmsten Terroranschläge in Russland mit hunderten Toten. Er bekannte sich dazu, unter anderem die blutigen Geiselnahmen im Moskauer Musical-Theater „Nordost” 2002 und in der Schule von Beslan 2004 geplant zu haben.

Nach Berichten der Polizei in der Teilrepublik Inguschetien starben Bassajew und bis zu zehn weitere Terroristen durch eine Explosion, als sie Sprengstoff in einem Lastwagen transportierten. Die verstümmelte Leiche Bassajews habe nur anhand seines Kopfes identifiziert werden können, sagte der inguschetische Innenminister Beslan Chamchojew nach Angaben der Agentur Interfax.

Russlands Präsident Wladimir Putin reagierte mit den Worten: „Das ist die verdiente Rache an diesen Banditen für unsere Kinder in Beslan, in Budjonnowsk, für alle Terrorakte.” Er gratulierte den Sicherheitsbehörden zu ihrem Erfolg. „Wir wissen aber, dass die terroristische Gefahr immer noch sehr groß ist und die Wachsamkeit deshalb nicht nachlassen darf.” In Budjonnowsk hatte Bassajew 1995 ein Krankenhaus überfallen.

„Schade, dass ich ihn nicht selbst getötet habe”, sagte der pro-russische tschetschenische Ministerpräsident Ramsan Kadyrow. „Ich hatte ihm Blutrache geschworen.” Kadyrows Vater Achmat, der erste Moskau-treue Präsident Tschetscheniens, war 2004 bei einem Anschlag ermordet worden, zu dem sich Bassajew bekannte.

Der 1965 geborene Tschetschene Bassajew hatte in beiden Tschetschenien-Kriegen 1994 bis 1996 und 1999 bis 2000 gegen russische Truppen gekämpft. Die russischen Behörden hatten früher mehrfach fälschlicherweise seinen Tod gemeldet.

Im tschetschenischen Untergrund war Bassajew zuletzt Stellvertreter des Rebellenführers Doku Umarow, der den im Juni getöteten Abdul-Chalim Sadulajew ersetzt hatte. Der bisher letzte gewählte Führer der tschetschenischen Unabhängigkeitsbewegung, Aslan Maschadow, war im März 2005 von russischen Sicherheitskräften getötet worden.

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