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Tschetschenien: Über 3.400 Soldaten getötet

Seit dem Beginn der zweiten russischen Offensive in Tschetschenien sind nach offiziellen Angaben seit 1999 mehr als 3.400 russische Soldaten beim Einsatz in der Kaukasusrepublik ums Leben gekommen.

Wie das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mitteilte, wurden in dem Zeitraum 3.419 Soldaten getötet, 29 gelten als vermisst. Das Ministerium bestätigte damit Zahlen, die bereits in einem Bericht der Zeitung „Argumenti i Fakti“ genannt wurden.

Eine Gruppe von Soldatenmüttern sagte dagegen, die offiziellen Zahlen seien untertrieben. „Nach unseren Auswertungen liegt die Zahl bei 14.000 Toten“, sagte die Vorsitzende des Vereins, Walentina Melnikowa. Die Mütter-Gruppe zählt auch Soldaten des russischen Innenministeriums und Geheimdienstangehörige mit und nicht nur Armeesoldaten.

Russland hat 80.000 Soldaten in Tschetschenien stationiert. Davon unterstehen 30.000 dem Verteidigungsministerium und insgesamt 50.000 dem Innenministerium und dem Geheimdienst FSB. Die russische Armee war erstmals 1994 in die Kaukasusrepublik einmarschiert, in der Rebellen bis heute für die Unabhängigkeit kämpfen. 1996 zog sich die Armee zurück, 1999 folgte der zweite Einmarsch. In dem Konflikt starben bislang mindestens 70.000 Zivilisten.

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