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Tschetschenien: Russen sprengen Haus

Russische Sicherheitskräfte haben das Haus in dem tschetschenischen Dorf gesprengt, in dem vor einer Woche der Ex-Präsident und Rebellenführer Aslan Maschadow getötet worden sein soll.

Das teilte Generaloberst Arkadi Jedelew am Montag im Bundeshauptquartier für den Tschetschenieneinsatz in Rostow am Don mit. Die Sprengung sei angeordnet worden, nachdem in dem Haus eine Sprengfalle gefunden worden sei. „Die Ermittler haben beschlossen, das ganze Haus zu sprengen, um solche Überraschungen zukünftig auszuschließen“, sagte Jedelew. Die Sprengung sei am Sonntag erfolgt.

Unklar war, ob damit auch die Familie bestraft werden sollte, die Maschadow in ihrem Haus Unterschlupf gewährt haben soll. In der vergangenen Woche hatte eine Frau, die dort 27 Jahre lebte, bestritten, dass der Rebellenführer überhaupt dort gewesen sei.

Russische Menschenrechtler unterstützten unterdessen die Forderung der Familie Maschadows, den Leichnam des Rebellenführers zur Bestattung herauszugeben. In dem von drei Gruppen unterzeichneten Schreiben wurde laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax ferner kritisiert, dass Maschadow nicht verhaftet worden sei. „In Anbetracht der technischen Ausrüstung, die Sondereinsatzkräfte haben, hätte Maschadow lebend gefasst und vor Gericht gestellt werden können“, hieß es. Die Leiche Maschadows wurde zur gerichtsmedizinischen Untersuchung nach Moskau gebracht, meldeten russische Medien am vergangenen Freitag.

Beim gewaltsamen Vorgehen der russischen Polizei gegen zwei mutmaßliche islamistische Extremisten im Nordkaukasus ist unterdessen am Montag ein sechsjähriges Mädchen getötet worden. Die Einsatzkräfte hätten ein Haus bei der Stadt Chasawjurt gestürmt und die beiden Verdächtigen erschossen, teilte die Polizei in der Teilrepublik Dagestan nach Angaben der Agentur Interfax mit. Nähere Angaben zum Tod des Mädchens wurden nicht gemacht. Die mutmaßlichen Rebellen hatten sich im Haus ihres Vaters versteckt, der festgenommen wurde.

Die beiden Extremisten seien bewaffneter Überfälle auf Polizisten in Dagestan und im benachbarten Tschetschenien verdächtig gewesen, erklärte das russische Kaukasus-Kommando.

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