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Tschechien: Wehrpflicht wird abgeschafft

Die Wehrpflicht in Tschechien soll bis Ende 2004 endgültig abgeschafft werden. Ab 2005 soll die Armee auf professioneller Basis funktionieren.

Die Wehrpflicht in Tschechien soll bis Ende 2004 endgültig abgeschafft werden. Ab 2005 soll die Armee auf professioneller Basis funktionieren, teilte der tschechische Verteidigungsminister Miroslav Kostelka am Mittwoch in einer Pressekonferenz in Prag mit. Gleichzeitig mit der einjährigen Wehrpflicht soll auch der so genannte Zivildienst, der sechs Monate länger dauert, aufgehoben werden.

Kostelka bestätigte damit die Gültigkeit der ursprünglichen Pläne seines Vorgängers Jaroslav Tvrdik, der im Mai wegen beabsichtigter Kürzungen im Militärbudget zurückgetreten war. Nach dem Rücktritt Tvrdiks wurden die Pläne zurückgestellt, weil der Übergang zur völlig professionalisierten Streitkräften an der Finanzierung scheiterte. Kostelka wollte nach Übernahme des Amtes den Termin 2004 zunächst nicht bestätigen und sprach von einer Verschiebung des Plans.

Der Chef des Generalstabs, Pavel Stefka, erklärte, die letzten Rekruten würden im April 2004 einberufen. Ihre Dienstzeit soll um drei Monate verkürzt werden, so dass sie Ende 2004 die Kasernen verlassen können.

Das letzte Wort bei der Abschaffung der Wehrpflicht wird das Parlament haben, allerdings geht man davon aus, dass die Reform der Streitkräfte zu dem angekündigten Termin durchgesetzt wird. Die Wehrpflicht in der ehemaligen Tschechoslowakei bzw. Tschechien hatte jahrzehntelang 24 Monate gedauert. Nach der Wende 1989 wurde sie auf 18 Monate und im Jahre 1993 auf zwölf Monate verkürzt. Einer der Gründe für die völlige Abschaffung der Wehrpflicht ist die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren sich immer mehr junge Männer für den Zivildienst entschieden.

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