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Tschechien: Svoboda schwer verletzt

Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hat einen schweren Autounfall erlitten. Sein Zustand ist nach Angaben der Ärzte „stabilisiert“ und „verbessert sich“.

Eine Operation sei nicht geplant, obwohl einer der Halswirbel gebrochen sei und er kaum Gefühl in den Händen habe. Das Rückenmark sei aber in Ordnung, hieß es.

Der Patient liegt nun im Unfall-Krankenhaus in Brünn, wohin er am Freitagvormittag aus dem Krankenhaus im südmährischen Vyskov (Wischau) mit einem Hubschrauber transportiert wurde.

Zu schnell unterwegs

Zu dem Unfall kam es am Donnerstag um 22:30 Uhr auf der Straße zwischen Brünn und Prostejov in Mittelmähren. Nach ersten Informationen aus Ermittler-Kreisen war der Wagen zu schnell unterwegs. Die Höchstgeschwindigkeit war mit 60 km/h beschränkt, der Fahrer sei angeblich 100 km/h gefahren.

Eine Alkoholisierung des Fahrers wurde ausgeschlossen. Der Dienstwagen des Außenministers, ein „Audi A8“, wurde total zerstört. Der Schaden liegt bei 1,5 Mio. Kronen (46.583 Euro).

Svoboda saß auf dem hinteren Sitz und schlief in dem Moment des Unfalls, sodass er nicht reagieren konnte. Deshalb sei er schwerer verletzt als der Fahrer und Mitfahrer auf dem Vordersitz.

Zu dem Unfall kam es paradoxerweise in einem Zeitraum, in dem Verkehrspolizisten auf den Straßen im ganzen Land eine groß angelegte Aktion zur Erhöhung der Verkehrssicherheit durchführt. Diese „Krystof“ genannte Kampagne des Innenministeriums, in der wesentlich mehr kontrolliert wird, läuft seit Dienstag und soll bis Ende dieser Woche dauern.

Problem für Spidla

Der Unfall Svobodas brachte unterdessen für die Koalition des Ministerpräsidenten Vladimir Spidla ein ernstes Problem. Die regierenden Parteien wollen bis Ende April das Veto des Staatspräsidenten Vaclav Klaus gegen den geänderten Mehrwertsteuersatz überstimmen.

Dafür sind in dem 200-köpfigen Parlament mindestens 101 Stimmen erforderlich, ungeachtet der Anzahl der anwesenden Abgeordneten. Die Koalition verfügt mit Svoboda gerade über die nötigen 101 Stimmen. Die Ärzte schlossen eine Teilnahme des Außenministers an der Unterhaus-Sitzung für die nächste Zukunft aus.

Gute Wünsche aus Österreich

Außenministerin Benita Ferrero-Waldner sandte ihrem Amtskollegen Genesungswünsche. Am Rande des informellen Treffens der EU-Außenminister in Irland sagte die ÖVP-Präsidentschaftskandidatin laut Aussendung: „Ich wünsche ihm von ganzem Herzen baldige Genesung. Cyril Swoboda ist ein wichtiger Partner in Europa und ich hoffe, dass wir schon bald wieder an unsere erfolgreiche Zusammenarbeit anschließen werden können.“

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