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Tschechien: Risse in AKW-Turbinenrotor

Im zweiten Reaktorblock des AKW Temelin, das seit Anfang Februar wegen Revision und Brennstäbeaustausch abgeschaltet ist, sind Risse im Turbinenrotor entdeckt worden.

Wie Temelin-Sprecher Milan Nebesar am heutigen Donnerstag gegenüber der APA weiters bestätigte, wurde der Rotor zum Produzenten „Skoda Energo” nach Pilsen (Plzen) geschickt und ein Ersatzrotor installiert. Dieses Ereignis werde jedoch keinen Einfluss auf die Länge der Betriebspause haben.

„Es handelt sich um Mikro-Risse, aber nicht an den Schweißnähten, sondern an den Halterungen der Schaufeln”, betonte Nebesar. Der Sprecher versicherte weiters, die Revisionsarbeiten im zweiten Block liefen nach Fahrplan. Man erwarte keine Verzögerungen, der zweite Reaktorblock werde möglicherweise sogar noch früher als geplant – bis Ende März – wieder gestartet. In diesem Zusammenhang dementierte der Sprecher die Berichte der Prager Zeitung „Vecernik Praha”, wonach in dem Maschinenraum des Kraftwerkes „praktisch der Havariezustand erklärt wurde”.

Nach Angaben des Blattes wurden die Mitarbeiter, vor allem die Schweißer und Kranführer, aus dem Urlaub geholt, um den Rotor austauschen zu können. Die Chefin der Umweltbewegung „Südböhmische Mütter”, Dana Kuchtova, deren Organisation seit Jahren gegen Temelin kämpft, sagte gegenüber der Zeitung, die Gruppe sei schon Mitte der 90er Jahre darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Schweißnähte in dem AKW schlechte Qualität hätten und dass die Schweißarbeiten von Mitarbeitern durchgeführt worden seien, die über keine Schweißerberechtigung verfügt hätten.

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