In einem Bericht zum CSSD-Parteitag, der am Osterwochenende in Brünn stattfindet, schreibt Gross, die öffentlichen Auftritte Zemans schwächten die Position der Partei in den Augen der Öffentlichkeit. Zeman lebt seit 2002 als Pensionist außerhalb von Prag und kritisiert in gelegentlichen Medienauftritten die jetzige CSSD-Führung scharf.
Parteibeschlüsse gelten für alle. Und wer sie verletzt und ablehnt, hat in der Partei nichts zu suchen. Dies gilt auch für das Parteimitglied Milos Zeman, schreibt Gross in einem Beitrag, den die Zeitungen am heutigen Dienstag zitierten. Zeman wollte zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen. Das werde ich vielleicht nicht einmal kommentieren. Es gibt wirklich Sachen, bei denen es unter meinem Niveau ist, sich dazu zu äußern, reagierte Zeman.
Zeman war von 1993 bis 2001 CSSD-Chef, als er die Parteiführung an Vladimir Spidla, den jetzigen EU-Kommissar, übergab. Nach den Parlamentswahlen 2002 verließ Zeman auch das Amt des Premiers, zog sich aus der Politik zurück und blieb nur mehr einfaches CSSD-Mitglied.
Seitdem kritisiert er die CSSD-Führung, weil die Partei unter anderem eine Koalition mit der rechtsliberalen Freiheitsunion (DU-DEU) eingegangen ist. Darüber hinaus warf Zeman der CSSD-Führung unter Spidla und Gross Verrat an den sozialdemokratischen Ideen vor. Diese Kritik bestätigte Zeman auch in seinem Buch Wie ich mich in der Politik geirrt habe, das vor einigen Tagen erschien und in dem er Gross als einen Unausgebildeten kritisierte. Kürzlich forderte Zeman Gross wegen dessen Immobilienaffäre zum Rücktritt auf.