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Tschechien: Dolly Buster gegen Abschaffung

Ex-Pornostar und die Spitzenkandidatin für die NEI bei den Europawahlen, Dolly Buster, hat sich klar gegen die Abschaffung der Benes-Dekrete ausgesprochen.

Auf Grundlage der Benes-Dekrete waren die Sudetendeutschen aus der ehemaligen Tschechoslowakei vertrieben und enteignet worden. „Selberverständlich bin ich für die Benes-Dekrete und ich denke, dass Herr Präsident (Vaclav) Klaus Recht hat“, sagte die 34-jährige in einer Debatte im Tschechischen Fernsehen am Montagabend in Anspielung auf die strikt ablehnende Haltung des tschechischen Staatschefs zu den Forderungen der Sudetendeutschen.

Sie sei aber für die Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen. „Im Europaparlament sollten wir an einem Tisch sitzen und uns versöhnen“, meinte Dolly Buster, die vorwiegend in Deutschland lebt und unternehmerisch tätig ist.

Klaus hatte erst wieder in der vergangenen Woche die Benes-Dekrete als „unantastbar“ bezeichnet. Er sprach sich gegen „Versuche der Umschreibung der Geschichte und die Änderung des Status quo“ bezeichnet. Damit hatte er auf die Rede des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber auf dem Sudetendeutschen Tag in Nürnberg reagiert.

Dolly Buster ist auf der offiziellen NEI-Liste unter den Namen Nora Baumbergerova eingetragen. Ihr ursprünglicher tschechischer Name ist Katerina Bochnickova. Die NEI war 1990 ursprünglich unter dem Namen „Unabhängige erotische Initiative“ gegründet worden. Obwohl später das Wort „erotische“ aus dem Parteinamen gestrichen wurde, forciert die NEI weiterhin das Thema Sex in ihrem Programm. Regelmäßig stellte die NEI Kandidaten bei verschiedenen Wahlen auf, konnte sich bisher allerdings nie durchsetzen und blieb immer unter der Fünfprozent-Hürde.

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