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Tschechen, Griechen zogen in Gruppe A in Viertelfinale ein

Polen gegen Tschechien gestrauchelt
Polen gegen Tschechien gestrauchelt ©AP
Ex-Europameister Griechenland hat sich mit einem überraschenden Sieg gegen das zuvor ungeschlagene Russland für das Viertelfinale der Fußball-EM qualifiziert.
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Die Griechen besiegten den Halbfinalisten von 2008 am Samstag in Warschau 1:0 (1:0) und stiegen dank ihres ersten Vorrundenerfolges als Zweiter der Gruppe A hinter Tschechien (1:0 gegen Polen) auf. Der vormalige Tabellenführer Russland schied hingegen aus. Der wegen seiner zweiten, umstrittenen Gelben Karte im Viertelfinale gesperrte Karagounis (45.+2) sorgte in seinem 120. Länderspiel für die gelungene Revanche für das 0:1 verlorene EM-Entscheidungsspiel vor vier Jahren in Salzburg. Die Griechen treffen im Viertelfinale am Freitag in Danzig auf den noch zu ermittelnden Gewinner der Gruppe B.

Flotte Anfangsphase

Russlands Teamchef Advocaat vertraute vor 55.600 Zuschauern im Warschauer Nationalstadion bis auf eine Ausnahme im Mittelfeld – Gluschakow ersetzte den erkrankten Sirjanow – auf dieselbe Anfangsformation wie beim überzeugenden 4:1 gegen Tschechien und dem 1:1 gegen Polen. Bei den auf einen Sieg angewiesenen Griechen gab es vier Rochaden, im Tor etwa sprang Sifakis für den verletzten Chalkias ein, im Sturm begann dieses Mal Gekas.

Kapitän Karagounis, der nun gleichauf mit Zagorakis griechischer Rekordspieler ist, bereitete mit einem Eckball, den Katsouranis gefährlich verlängerte, in der 6. Minute den ersten Aufreger der Partie vor. Wenig später musste die russische Hintermannschaft auch noch einen Torosidis-Schuss blocken. Auf der Gegenseite war es Arschawin, der Sifakis einer ersten Prüfung unterzog. Kerschakow (13.) mit einem knapp am Kreuzeck vorbeistreichenden Schuss und Schirkow (17.) nach einem seiner berüchtigten Sturmläufe verzeichneten die nächsten guten Möglichkeiten in der flotten Anfangsphase.

Russland drückte, Griechenland siegte

Allmählich mehrten sich Unsicherheiten der Griechen, wodurch die “Sbornaja” weitere gute Schussmöglichkeiten (Dsagojew, Arschawin) vorfand, diese aber nicht nutzte. Die nun tonangebenden Russen versuchten es mit ruhigerem Spielaufbau, der Gegner verlegte sich indes nach gut 20 Minuten zunehmend aufs Reagieren, dadurch verlor das Spiel kontinuierlich an Attraktivität. Erst fünf Minuten vor der Pause näherten sich Gluschakow und Schirkow dem griechischen Tor mit Distanzschüssen wieder gefährlich an. In der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte nützte dann aber der 35-jährige Karagounis einen Fehler vor Ignaschewitsch eiskalt aus und schob den Ball aus halbrechter Position zum schmeichelhaften Pausenstand ins Tor.

Advocaat reagierte in der Pause und brachte im Angriff Pawljutschenko für Kerschakow. Dieser Wechsel zeigte allerdings keine nachhaltige Wirkung, die Verunsicherung der Russen war augenscheinlich. Erst nach zwölf Minuten weckte Defensivmann Denissow die Seinigen mit einem guten Weitschuss etwas auf, diese Chance blieb für längerer Zeit aber das einzige Lebenszeichen der favorisierten Russen.

Erster Sieg gegen Russland seit 1993

Nach einer Stunde sah Karagounis bei einem der seltenen Konterstöße der Griechen statt eines wohl berechtigten Elfmeters nach einer angeblichen Schwalbe Gelb. Wenig später wurde der Mann des Abends für einen Abwehrspieler ausgewechselt. Während es für die Russen weiter kein Durchkommen durch den hellenischen Abwehrriegel gab, scheiterte Tzavellas (70.) auf der anderen Seite mit einem Freistoß nur an der Latte. Am knappsten am Ausgleich dran war noch der bisher dreifache Torschütze Dsagojew, dessen Kopfball in der 84. Minute nur knapp an der Stange vorbeiging.

Der Überraschungserfolg brachte Griechenland den ersten Sieg gegen Russland seit 17. November 1993. Die Russen musste hingegen erstmals seit 16 Spielen wieder als Verlierer vom Feld.

Gastgeber Polen out

Polen hat den Sprung ins Viertelfinale der Heim-EM verpasst. Der Co-Gastgeber musste sich Tschechien im dritten Turnier-Auftritt am Samstagabend in Breslau 0:1 (0:0) geschlagen geben. Die ohne ihren verletzten Kapitän Tomas Rosicky angetretenen Tschechen schafften nach dem zweiten Sieg somit als Sieger der Gruppe A den Sprung in die Runde der besten acht. Polen blieb am Ende hinter dem Zweiten Griechenland sowie Russland nur der vierte Tabellenrang.

Breslau. Petr Jiracek avancierte mit seinem Treffer in der 72. Minute zum Matchwinner für die mit einem 1:4 gegen Russland in die EM gestarteten Tschechen. Der Deutschland-Legionär vom VfL Wolfsburg verwertete eine Konter-Attacke nach einem leichtfertigen Ballverlust der Polen per Flachschuss erfolgreich. Für die Mannschaft des in der Heimat nicht unumstrittenen Teamchefs Michal Bilek geht es nun am kommenden Donnerstag in Warschau im ersten Viertelfinale der EM gegen den Zweiten der Gruppe B weiter.

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