So wie jeden Tag ist der junge Bus-Chauffeur mit dem Wanderbus zwischen Tschagguns und dem Alpengasthof Grabs unterwegs. Es ist die letzte Fahrt des Tages. Vor ihm müht sich ein Landwirt mit nassem Heu auf dem Anhänger die einspurige Straße am Ziegerberg hoch. Der Bauer ließ mich nicht vor, obwohl dies bei mehreren Ausweichen möglich gewesen wäre, so der Buslenker im Gespräch mit den VN. Dem Chauffeur wird das Ganze offenbar zu bunt. Er drückt auf die Hupe, damit der Bauer ihn vorbeilässt. Plötzlich, so der Busfahrer, habe der Landwirt angehalten, sei aus dem Fahrzeug ausgestiegen und habe ihn attackiert. Er hat die Fahrertüre aufgerissen und wollte mich aus dem Bus zerren, schildert der Busfahrer den VN den plötzlichen Angriff. Auch wild geschimpft habe er. Du junger Krüppel hupst mich nicht noch einmal an. Irgendwann lässt der aufgebrachte Landwirt vom Busfahrer ab und fährt davon.
Bauer streitet ab
Der verdatterte Bus-Chauffeur bleibt mit einem zerissenem Hemd und ein paar Kratzern am Hals zurück. Er erzählt seinem Chef von dem Vorfall und erstattet Anzeige bei der Polizei. Der Nenzinger Wanderbus-Betreiber Friedl Borg kennt die Umstände am Ziegerberg. Seit die Grabserbahn im Mai geschlossen wurde, fahren wir im Auftrag der Gemeinde fünf Mal am Tag von Tschagguns zum Alpengasthof Grabs und wieder retour. Es ist schon öfters vorgekommen, dass die Bauern stur bleiben und die Busfahrer, die sich an den Fahrplan halten sollten, partout nicht vorbei lassen, so Borg. Warum dieser Bauer nun so ausgerastet sei, könne er sich nicht erklären. Wie die Polizeiinspektion Schruns auf Anfrage der VN mitteilte, habe der Bauer den Vorfall abgestritten.