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Trumps Zölle auf EU-Produkte würden auch Österreich hart treffen

Wifo-Chef Felbermayr befürchtet empfindliche Auswirkungen von Trumps Zöllen.
Wifo-Chef Felbermayr befürchtet empfindliche Auswirkungen von Trumps Zöllen. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Eventuelle Zölle auf Waren aus der EU könnten den österreichischen Außenhandel laut Wifo-Chef Felbermayr "empfindlich treffen", insbesondere da die Güterausfuhren in die USA in den letzten Jahren positiv verlaufen sind.

"Die USA waren ein Lichtblick in einer sehr düsteren wirtschaftlichen Lage", so Wifo-Chef Gabriel Felbermayr am Dienstagabend in der "ZiB2". Generell wäre die EU von einem Handelskrieg dreimal so stark betroffen wie die USA.

Kräftige Einbußen für Mexiko und Kanada drohen durch Trumps Zölle

Die von der Trump-Regierung bereits verhängten, aber teilweise ausgesetzten Handelszölle gegen China, Kanada und Mexiko dürften jedenfalls zu wirtschaftlichen Belastungen in Nordamerika und globalen Wachstumsdämpfern führen, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Analyse des Wifo hervorgeht. So hätten laut den Berechnungen die auf Importe aus China verhängten Zölle und die chinesischen Gegenmaßnahmen einen leichten Rückgang des chinesischen BIP (-0,16 Prozent) und einen negativen Effekt auf die US-Wirtschaft (-0,11 Prozent) zur Folge. Drastischer sind die Konsequenzen der zusätzlichen US-Zölle auf alle Importe aus Kanada und Mexiko sowie die Gegenmaßnahmen dieser Länder, die vorerst für die nächsten 30 Tage auf Eis gelegt wurden. Sollten diese Zölle halten, würde Mexiko mit einem Rückgang des realen BIP um minus 4,6 Prozent getroffen, während auch Kanada mit minus 2,97 Prozent deutliche Einbußen zu verzeichnen hätte.

Trumps Zölle treffen auch USA

Die USA selbst erleben in dem Wifo-Szenario einen Rückgang von 0,45 Prozent, da höhere Importkosten die Produktion verteuern und Konsumentenpreise steigen. "Die wirtschaftlichen Folgen dieser Eskalation sind erheblich und könnten langfristig zu tiefen Störungen der nordamerikanischen Handelsbeziehungen führen", erklärte Hendrik Mahlkow, Handelsexperte des Wifo. Auch die mit Österreich stark verflochtene deutsche Wirtschaft muss durch die Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China mit negativen Folgen rechnen. Für den Fall, dass die Zölle auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada doch kommen, rechnet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) damit, dass die deutsche Wirtschaftsleistung 2026 um rund 0,4 Prozent niedriger ausfällt.

(APA/Red)

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