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Trump, der Wissenschaftsfeind: Österreich baut an "sicherem Hafen" für Forschende in den USA

Forschende in den USA geraten unter Trumps Regierung immer weiter unter Druck.
Forschende in den USA geraten unter Trumps Regierung immer weiter unter Druck. ©Brendan SMIALOWSKI / AFP (Sujet)
Nach erheblichen Einschnitten, insbesondere durch Budgetkürzungen der Trump-Regierung, gerät das US-amerikanische Wissenschafts- und Hochschulsystem stark unter Druck. Österreich intensiviert nun seine Planungen: Man arbeite an "Programmen, um einen sicheren Hafen" für bedrohte Studenten und Wissenschafter zu schaffen, so Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) in einem Instagram-Video. Der Universitätenkonferenz (uniko) zufolge sollen Arbeitsgruppen bis Mai Ergebnisse präsentieren.

Die Angriffe auf die Freiheit der Wissenschaften und auf die Demokratie in den USA würden sie "sprachlos machen", so Holzleitner: "Eine Absurdität folgt auf die andere." Wenn "Wissenschafter zum Schweigen gebracht werden", erodiere die Demokratie. Österreich und Europa stehe an der Seite von Betroffenen und arbeite daran, ihnen Optionen zu bieten, um hierzulande arbeiten zu können. Das brauche aber noch etwas Zeit. "Wir regieren nicht mittels Dekreten", so die Ministerin in dem Statement in Anspielung auf den Regierungsstil Trumps.

USA unter Trumps Regierung: "Klima von Wissenschaftsfeindlichkeit entstanden"

Die uniko arbeite mit diversen wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes und der Politik "intensiv daran, für Forscherinnen und Forscher Andockmöglichkeiten in Österreich zu schaffen", hieß es am Dienstagnachmittag in einer Aussendung. Angebote sollen sich an zur Zeit in den USA tätige Personen, aber beispielsweise auch an junge Wissenschafterinnen und Wissenschafter richten, "denen die USA nun nicht mehr als das Mekka der Forschung erscheinen".

Arbeitsgruppen würden Pläne ausarbeiten, wie trotz Spardrucks in Österreich schnell reagiert werden kann. Es gehe etwa um Umschichtungen von Mitteln innerhalb der bestehenden Leistungsvereinbarungen zwischen Wissenschaftsministerium, Universitäten und Forschungseinrichtungen, um geplante Ausschreibungen von Professuren vorzuziehen. Die Plattform "Euraxess Austria" werde zum "zentralen Portal für Angebote an die Zielgruppen" weiterentwickelt. Um die "Möglichkeit des sogenannten Opportunity Hirings (Anstellungen ohne Ausschreibung)" voranzutreiben, werde über Novellen des Universitätsgesetzes (UG) nachgedacht. "Zweigstellen von US-Universitäten in Österreich zu eröffnen, wäre ebenfalls für den Standort attraktiv", heißt es seitens der uniko.

"Ausgerechnet in den USA, einem Land, das uns vor 80 Jahren vom Faschismus befreit und die Demokratie gebracht hat", sei nun ein "Klima von Wissenschaftsfeindlichkeit entstanden", wird die Präsidentin der Universitätenkonferenz, Brigitte Hütter, zitiert. "Diese Entwicklung war bis vor kurzem unvorstellbar und ist sehr bedauerlich", beklagte die Rektorin der Kunstuniversität Linz.

(APA/Red.)

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