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Trudelt da eine Weltraumwaffe? Rätselraten um Russlands Cosmos 2553

Droht uns jetzt eine Gefahr aus dem All? (SYMBOLBILD)
Droht uns jetzt eine Gefahr aus dem All? (SYMBOLBILD) ©CANVA; AFP
Der russische Satellit Cosmos 2553 verhält sich auffällig unkoordiniert. US-Analysten vermuten, dass es sich um ein Testobjekt für nukleare Antisatellitenwaffen handeln könnte.

Ein russischer Satellit sorgt für Spekulationen über ein mögliches militärisches Weltraumprogramm: Cosmos 2553, seit Februar 2022 im Orbit, scheint laut Daten der US-Firma LeoLabs seit Mitte November 2024 unkontrolliert zu trudeln. Die Weltraumbeobachtungsfirma analysierte die Flugbahn des Satelliten und stellte ungewöhnliche Bewegungen fest, die auf einen Funktionsverlust hindeuten.

„Diese Beobachtung deutet stark darauf hin, dass der Satellit nicht mehr betriebsbereit ist“, heißt es in der aktuellen Jahresanalyse des US-Thinktanks Center for Strategic and International Studies (CSIS) vom 25. April. Die Analyse beschäftigt sich mit Bedrohungsszenarien aus dem All und sieht in Cosmos 2553 ein mögliches Element eines nuklearen Antisatelliten-Waffenprogramms Russlands.

Roskosmos spricht von Forschungsmission

Offiziell wurde Cosmos 2553 am 5. Februar 2022 vom russischen Raumfahrtunternehmen Roskosmos als Forschungssatellit präsentiert. Er befinde sich auf einer Umlaufbahn in rund 2.000 Kilometern Höhe und sei mit „neu entwickelten Bordinstrumenten und -systemen für Tests unter Strahlungs- und Schwerteilchenbelastungsbedingungen“ ausgestattet, so Roskosmos.

Der Satellit sei im zentralen Katalog der russischen Weltraumobjekte gelistet und diene der Aufklärung durch bodengestützte Luft- und Raumfahrtstreitkräfte.

US-Behörden vermuten militärischen Zweck

Laut dem Nasa Space Science Data Coordinated Archive handelt es sich bei Cosmos 2553 um einen russischen militärischen Aufklärungssatelliten, der vom Entwickler NPO Mashinostroyeniya stammt. Möglicherweise handelt es sich um einen Radaraufklärungssatelliten – oder um eine Komponente eines verdeckten Antisatellitenprogramms.

Das Gerücht, Cosmos 2553 könnte Teil eines nuklear ausgerüsteten Waffensystems zur Zerstörung fremder Satelliten sein, ist laut US-Medien nicht neu, wurde bislang jedoch nie bestätigt. Klar ist: Ein unkontrollierter Satellit mit potenziell gefährlicher Technologie stellt eine sicherheitspolitische Herausforderung im Weltraum dar.

Der Start des Satelliten im Jahr 2022

Übersicht: Die wichtigsten Fakten

  • Name des Satelliten: Cosmos 2553
  • Startdatum: 5. Februar 2022
  • Herkunft: Russland, Weltraumorganisation Roskosmos
  • Hersteller: NPO Mashinostroyeniya
  • Umlaufbahn: ca. 2.000 km Entfernung von der Erde
  • Beobachtungen: Unkoordinierte Bewegungen seit November 2024 (LeoLabs)
  • Funktion laut Roskosmos: Forschung unter Strahlungsbedingungen
  • Vermutete Funktion laut US-Behörden: Antisatellitenwaffentest, militärischer Aufklärungssatellit
  • Bewertung durch CSIS: Vermutlich außer Betrieb, mögliches Sicherheitsrisiko

(VOL.AT)

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