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Trotz Sonne und Meer: Immer weniger Italien-Urlauber an den Stränden

©Canva
Die Sommerferien verlaufen für Italiens Küstenorte enttäuschend: Trotz Traumwetter zieht es immer mehr Urlauber in die Berge – auch wegen stark gestiegener Strandpreise.

Italiens Strandbäder an der Adria schlagen Alarm: Die Besucherzahlen im Juli 2025 sind laut Betreiberverband SIB im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 15 Prozent zurückgegangen – in manchen Regionen wie der Emilia Romagna sogar um bis zu 25 Prozent. Selbst traditionsreiche Badeorte wie Viareggio spüren den Rückgang.

Der Grund: ein spürbarer Preisschock. Ein Tag im Strandbad kostet inzwischen durchschnittlich 32,7 Prozent mehr als noch 2019. Allein von 2024 auf 2025 stiegen die Preise für Liegestuhl und Sonnenschirm laut Altroconsumo nochmals um 5 Prozent.

Statt Hitze und Sand: Urlauber strömen in die Berge

Während die Küsten leeren, verzeichnen Italiens Bergregionen einen regelrechten Ansturm. Die Dolomiten sind überfüllt, Seilbahnen verzeichneten kilometerlange Warteschlangen. Laut Hotelier-Präsident Walter De Cassan zieht es nicht nur Italiener, sondern auch Gäste aus Übersee – darunter Touristen aus Asien und Nordamerika – vermehrt in die Höhe.

Ein entscheidender Faktor: die wiederholten Hitzewellen. Viele Familien meiden die Hitze am Meer und suchen Abkühlung in den Alpen oder im Apennin.

Das klassische Urlaubsmodell verliert an Reiz

Touristiker sprechen von einer „Krise des traditionellen Badeurlaubs“. „Den ganzen Tag in der Sonne zu liegen, ist für viele nicht mehr attraktiv“, so De Cassan. Stattdessen wünschen sich Urlauber mehr Aktivität, Abwechslung und Naturerlebnisse – das bieten Wanderwege und Bergseen mehr als überfüllte Strandabschnitte.

Auch die Anreise wird zum Kostenfaktor

Nicht nur vor Ort steigen die Preise: Laut dem Verbraucherverband Codacons liegen die allgemeinen Urlaubskosten in Italien rund 30 Prozent über dem Niveau von 2019. Besonders drastisch ist der Anstieg bei Inlandsflügen (plus 81,5 Prozent), aber auch bei Zugreisen, Fähren und Autofahrten wurden deutliche Aufschläge gemessen.

49 % der Italiener verzichten ganz auf Urlaub

Die Folgen der Preissteigerungen sind gravierend: Fast jeder zweite Italiener (49 Prozent) wird in diesem Sommer keine Urlaubsreise antreten – 2019 waren es noch 39,5 Prozent. Für viele Haushalte ist ein Urlaub schlicht nicht mehr leistbar.

(VOL.AT)

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