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Trockenheit sorgt für niedrigen Donau-Pegel

Die Donau in Niederösterreich führt deutlich weniger Wasser.
Die Donau in Niederösterreich führt deutlich weniger Wasser. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Die anhaltende Trockenheit und die vielen Hitzetage haben sich 2022 auch auf die Donau ausgewirkt. In Niederösterreich führt sie "deutlich weniger Wasser" als im Vorjahr.

Die Donau in Niederösterreich führt nach Angaben aus der Abteilung Wasserwirtschaft beim Amt der NÖ Landesregierung aktuell "deutlich weniger Wasser" als vor einem Jahr.

Donau in Niederösterreich führt deutlich weniger Wasser

Nach Mittelwasser im Sommer 2021 liege man jetzt unterhalb von Regulierungsniederwasser, sagte der stellvertretende Abteilungsleiter Günther Konheisner zur APA. Das gelte für die Messstation in Kienstock in der Wachau ebenso wie für jene in Wildungsmauer im Bezirk Bruck a.d. Leitha.

Flüsse im Bundesland wie Ybbs, Kamp oder Schmida wiederum lägen nach Mittelwasser vor einem Jahr nun ein wenig darunter, so Konheisner. Sie würden demnach "ein sehr ähnliches Bild" abgeben.

Der Lunzer See sei um etwa zehn Zentimeter niedriger als im Sommer 2021. Nach fünf Zentimeter über seien es nun fünf Zentimeter unter Mittelwasser.

Steirische Gewässer noch nicht extrem von Trockenheit betroffen

Die anhaltende Trockenheit und die vielen Hitzetage haben sich 2022 noch nicht extrem auf steirische Gewässer ausgewirkt. Flüsse und Bäche führen zwar wenig Wasser, die Pegelstände sind niedrig, aber ähnliche Werte habe man auch schon 2012, 2013 oder auch 1993 gehabt, sagte Barbara Stromberger vom Hydrographie-Referat des Landes Steiermark zur APA. Die steirischen Seen, viele davon tiefe Gebirgsseen, seien kaum betroffen. Beim Grundwasser nähere man sich aber den Tiefständen.

Laut dem aktuellen Zustandsbericht Hydrographie Steiermark vom Dienstag sind die Pegelstände sowohl im Mur-, Raab- als auch im Ennsgebiet unterhalb des mittleren jährlichen Durchflusses. "Aber das haben wir alles schon einmal gehabt und halte ich nicht für extrem", so Stromberger. So schlimm wie etwa in Teilen Niederösterreichs sei es jedenfalls in der Steiermark nicht.

Die Seen werden vom Hydrographie-Referat zwar nicht beobachtet, so die Fachfrau, allerdings seien viele der steirischen Gewässer tiefe Gebirgsseen, die aus den Bergen gespeist werden. Zudem sei die Hitze in diesen Regionen nicht so hoch wie im Flachland. Doch selbst bei Badeseen im Süden oder Osten der Steiermark gibt es kaum Anlass für Beschwerden: Beim Stubenbergsee in der Oststeiermark sei der Pegelstand nach Auskunft der Seeverwaltung bestens und auch beim Wildoner Badesee (Bezirk Leibnitz) merken Gäste keinen Unterschied zu anderen Jahren.

Grundwasserstände seit einem Jahr rückläufig

Ungewöhnlich sei aber laut Stromberger, dass die Grundwasserstände etwa im Grazer Becken seit dem August des Vorjahres durchgehend rückläufig sind. "Es gab keine nennenswerte Grundwasserneubildung", ist aus dem Zustandsbericht zu entnehmen. "Die Grundwasserspiegellagen sind derzeit in allen Landesteilen sehr niedrig. Sie liegen deutlich unter den langjährigen Mittelwerten und sind nur mehr wenige Zentimeter von den absolut niedrigsten Grundwasserständen seit Beobachtungsbeginn entfernt. Bei anhaltend fehlender Grundwasserneubildung aus Niederschlägen kann damit gerechnet werden, dass Anfang oder Mitte September die absolut niedrigsten Grundwasserstände erreicht werden."

Im Grazer Becken sei man etwa nur mehr zehn Zentimeter vom Grundwasser-Tiefstand entfernt, so Stromberger. Dieser könnte in drei bis vier Wochen erreicht sein. Auch bei den beobachteten Quellen seien die Schüttungen stark zurückgegangen. Teilweise führen die Quellen weniger als ein Viertel ihres üblichen Abflusses.

(APA/Red)

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