Türkischer Prediger Gülen kritisiert Gaza-Flotte
Der in der Türkei populäre islamische Prediger Fethullah Gülen ist zu den Organisatoren der von Israel angegriffenen Gaza-Hilfsflotte auf Abstand gegangen. Dem "Wall Street Journal" (Freitag) sagte Gülen, Hilfslieferungen ohne Zustimmung Israels seien "eine Herausforderung der Autorität, die keine Früchte tragen wird". Er habe Bilder der Konfrontation im Fernsehen gesehen. "Was ich sah, war nicht schön", sagte Gülen. "Es war hässlich."
Der in der Türkei umstrittene Gülen lebt nach einem türkischen Prozess im Exil in den USA. Seine Bewegung unterhält Schulen und hat Millionen Anhänger. Diese sehen in ihm einen wichtigen Gelehrten, der sich für einen religiösen Dialog stark macht. Türkische Kritiker werfen ihm dagegen vor, er wolle die säkulare Republik in einem islamischen Staat umwandeln. Gülen, der die Evolutionstheorie ablehnt, hat in den vergangenen Jahren kaum Interviews gegeben.