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Türkei: Waffenlager bei Ermittlungen gegen "Ergenekon" entdeckt

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Bei den Ermittlungen gegen zahlreiche Putschverdächtige im Rahmen der Untersuchung der Pläne der ultranationalistischen Organisation "Ergenekon" ist die türkische Polizei einem Waffenlager auf die Spur gekommen.

Eine Karte, die im Haus eines früheren Polizeibeamten gefunden wurde, habe zu dem Lager bei Ankara geführt. Dort wurden nach Polizeiangaben am Freitagmorgen Sprengstoff, Handgranaten und Raketen beschlagnahmt worden.

In der Türkei stehen 86 Personen wegen der Zugehörigkeit zu “Ergenekon” und der mutmaßlichen Planung eines bewaffneten Aufstands vor Gericht. Darunter befinden sich ehemalige Offiziere der Streitkräfte, insgesamt 16 an der Zahl, sowie Journalisten, ein früherer Universitätsdekan und ein Rechtsanwalt. Sie alle haben die Vorwürfe zurückgewiesen und der Regierung vorgeworfen, sie wolle säkulare Kritiker mundtot machen. Erst am Mittwoch wurden etwa 40 weitere Personen unter dem Vorwurf festgenommen, in das mutmaßliche Komplott verwickelt zu sein. Die Verdächtigen hätten Anschläge und Attentate geplant, um die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zu stürzen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Unter den Festgenommenen sind drei Ex-Generäle und neun weitere Offiziere.

Laut Staatsanwaltschaft wollten sie mit Gewaltakten einen Militärputsch provozieren. Auf ihrer Todesliste sollen unter anderen Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk und der in Istanbul residierende Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, das Oberhaupt der orthodoxen Christenheit, stehen. Zudem wird Ergenekon für Anschläge verantwortlich gemacht, darunter ein Attentat auf den Obersten Gerichtshof, bei dem ein Richter starb.

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