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Türkei: Verletzte bei Bomben-Anschlägen

Innerhalb einer dreiviertel Stunde haben drei Bombenanschläge am Sonntagabend den Badeort Marmaris an der südwesttürkischen Mittelmeerküste erschüttert.  

Laut dem Gouverneur von Marmaris, Temel Kocaklar, wurden dabei zehn britische Touristen und elf Türken verletzt. Drei der Briten werden derzeit noch auf der Intensivstation des Krankenhauses von Marmaris behandelt. Das britische Außenamt veröffentlichte die Namen der Verletzten.

In Istanbul explodierte gleichzeitig eine Paketbombe, wie die Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi unter Berufung auf die Polizei meldete. Der Sprengsatz sei in der Nähe einer Schule gelegt worden und gegen 21.30 Uhr (Ortszeit) explodiert. Die sechs Verletzten seien Einheimische; keiner von ihnen sei in Lebensgefahr.

Die drei Bomben im Marmaris waren in einem Minibus und zwei Abfallbehältern deponiert worden. Bei dem Anschlag auf den Bus kamen 15 Personen zu Schaden. Wie der TV-Sender CNN-Türk berichtete, war der Minibus auf einer der Hauptstraßen von Marmaris unterwegs. Die Bombe befand sich unter dem Fahrersitz. Die beiden anderen Explosionen hätten sich laut CNN-Türk in der Nähe des Hafens und in einer Wohnanlage ereignet. Seit den Anschlägen wird intensiv nach den Tätern gefahndet, an der Zufahrten zur Stadt wurden Polizei-Checkpoints eingerichtet.

Niemand hat sich bisher zu den Anschlägen bekannt. In Verdacht stehen allerdings laut der Online-Ausgabe der türkischen Tageszeitung „Zaman“ kurdisch-militante Gruppen wie die Gruppierung Kurdische Freiheitsfalken (TAK). Sie hat sich seit der Aufkündigung des Waffenstillstands zwischen PKK und türkischer Armee von 2004 immer wieder zu Anschlägen auf türkische Einrichtungen bekannt. Inzwischen kommt es fast wöchentlich zu Bombenanschlägen in der Türkei: Vor zwei Tagen beispielsweise wurden bei der Explosion zweier Bomben in der südtürkischen Stadt Adana vier Menschen verletzt.

Das österreichische Außenministerium hat am heutigen Montag von einer „erhöhte Sicherheitsgefährdung“ bei Reisen in die Türkei gesprochen. Von nicht dringend notwendigen Reisen nach Südostanatolien wird abgeraten. Zudem erinnert das Außenamt daran, dass es in letzter Zeit in türkischen Städten immer öfter zu Bombenattentaten gekommen sei.

Für die Türkei ist der Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftszweige, der nun durch die Terrorgefahr zunehmend einbricht.

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