Angesichts einer neuerlichen Anschlagsserie in Istanbul und im Touristenort Marmaris Sonntag Abend, bei der unter anderem europäische Touristen verletzt wurden, wies das Außenamt auf seiner Homepage am Montag darauf hin, dass weitere Bombenattentate nicht ausgeschlossen werden könnten. Zudem wird generell von „nicht unbedingt notwendigen Reisen“ nach Südostanatolien abgeraten.
Das Außenamt erinnert daran, dass es in der Vergangenheit mehrfach zu Sprengstoffanschlägen in größeren türkischen Städten und Ferienorten gekommen ist, zuletzt in Istanbul am 14. und 15. August 2006. Bei Bombenanschlägen am 10. Juli 2005 in Cesme bei Izmir, am 16. Juli 2005 in Kusadasi an der Ägäisküste südlich von Izmir, am 9. Februar 2006 auf ein Internet-Café in Istanbul und am 13. Februar 2006 auf einen Supermarkt in Istanbul kamen mehrere Personen ums Leben.
Aber auch andere gewaltsame Aktionen in den Jahren 2005 und 2006 signalisierten eine weiterhin angespannte Sicherheitslage im gesamten Land, so das Außenministerium. Die Sicherheitsvorkehrungen seien auf hohem Niveau. Weitere Anschläge könnten jedoch – unter anderem auch aufgrund der Drohung einer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) nahen Splittergruppe – Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) – nicht ausgeschlossen werden.
Im Südosten der Türkei sei zwar das behördliche Notstandsregime in den Provinzen Diyarbakir, Hakkari, Sirnak und Tunceli aufgehoben worden, doch müsse man weiterhin von einem erhöhten Sicherheitsrisiko ausgehen. Im Osten und Südosten der Türkei komme es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen der PKK und türkischen Sicherheitskräften.
Neben der erhöhten Gefahr von Terroranschlägen habe sich die allgemeine Sicherheitssituation in Istanbul dramatisch verschlechtert, fügt das Außenministerium hinzu. So seien in der Vergangenheit auch österreichische Touristen vermehrt Opfer erhöhter Kriminalität geworden. Es wird vor allem vor Diebstählen und Raubüberfällen in Istanbul gewarnt.