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Türkei: 17 Verletzte bei Anschlägen

Unbekannte haben am Freitag im Süden der Türkei mit Bombenanschlägen auf die Filiale einer zur Armee gehörenden Bank nach neuesten Berichten 17 Menschen verletzt.

Zunächst explodierte eine Bombe an einem Geldautomaten der Oyak-Bank in Adana. Als wenige Minuten später die Polizei am Tatort eintraf, gab es in der Nähe eine zweite Explosion. Die Sprengsätze verfügten über eine große Splitterwirkung.

Unter den Verletzten waren mindestens acht Polizisten und zwei Bankangestellte. Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand, der erste Verdacht fiel jedoch auf kurdische Extremisten, die vergangene Woche einen Anschlag auf eine Oyak-Bankfiliale im westtürkischen Izmir verübt hatten. Oyak ist der Pensionsfonds der türkischen Armee.

Bei dem Anschlag in Izmir am 28. Juli waren vier Menschen verletzt worden. Kurz darauf hatte sich die Gruppe „Freiheitsfalken Kurdistans“ (TAK) zu der Gewalttat bekannt. Die TAK ist eine Unterorganisation der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Kurz vor dem Anschlag in Adana hatte die Armeeführung in Ankara eine mehrtägige Sitzung beendet, bei der der als Hardliner bekannte Yasar Büyükanit zum neuen Generalstabschef ernannt worden war.

Der Kampf der türkischen Armee gegen die PKK verschärft sich, seitdem die separatistischen Kurden vom Nordirak aus operieren. Laut der Nachrichtenagentur Cihan gab die PKK auf einer Website am Freitag den Tod eines ihrer hochrangigen Mitglieder, Ramazan Toptas, bekannt. Toptas trug den Codenamen „Gelber Ibrahim“, war seit 1978 Mitglied der PKK und am Ende einer der einflussreichsten Kämpfer der Vereinigung. Nach Angaben der PKK wurde er am 1. August im Nordirak erschossen.

Die Türkei verlangt vom Irak die Auslieferung eines zweiten hochrangigen PKK-Mitglieds. Murat Karayilan wurde kürzlich im Nordirak verwundet und hält sich seitdem in einem Krankenhaus auf, das unter der Kontrolle der regierenden irakischen Kurdischen Demokratischen Partei steht.

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