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Trickdiebinnen in Wien hatten es auf Gehbehinderte abgesehen

In Wien hat ein Prozess gegen eine Bande mutmaßlicher Trickdiebinnen begonnen.
In Wien hat ein Prozess gegen eine Bande mutmaßlicher Trickdiebinnen begonnen. ©APA (Symbolbild)
In Wien mussten sich am Dienstag zwei Frauen vor Gericht verantworten, die mit weiteren Mittäterinnen 31 Trickdiebstähle durchgeführt haben sollen. Ihre Opfer waren vorwiegend gehbehinderte Menschen. Beim Prozess gaben sich die Angeklagten äußerst schweigsam.

Die Staatsanwaltschaft legte den beiden sich in Haft befindlichen Angeklagten im Alter von 47 und 31 Jahren einen Schaden von 279.000 Euro zur Last. Die eine ist staatenlos, die andere kann nicht lesen und schreiben. Beide müssen sich um je drei Kinder kümmern. Eine dritte angeklagte Frau, die sich auf freiem Fuß befindet, war dem Prozess ferngeblieben. Sie ließ ausrichten, dass sie krankheitsbedingt bei der Verhandlung nicht erscheinen könne. Die Staatsanwältin beantragte die Erlassung einer Festnahmeanordnung.

Taten immer nach dem gleichen Muster

Die Frauen sollen in unterschiedlicher Zusammensetzung immer nach dem gleichen Modus Operandi vorgegangen sein. Eine von ihnen half älteren Menschen zunächst beim Tragen der schweren Einkaufstaschen. In der Wohnung der Pensionisten angekommen, wurden die Opfer kurz abgelenkt, indem ein Zettel für eine Nachricht oder ein Glas Wasser verlangt wurde. Dabei huschte eine zweite oder auch dritte Täterin in die Wohnung, um Bargeld und Schmuck zusammenzuraffen.

Laut Staatsanwältin kam auch der sogenannte Tuchtrick zum Einsatz. Durch das Ausbreiten von zum Verkauf angebotenen Tüchern vor der Nase der Pensionisten wurde die Sicht verdeckt, damit sich die Mittäterinnen Zugang in die Wohnung verschaffen konnten. Die beiden nun angeklagten Frauen wurden durch DNA-Spuren bzw. durch Fahndungsfotos überführt. “Sie haben die Gutgläubigkeit von älteren Menschen ausgenutzt”, sagte die Staatsanwältin.

Mutmaßliche Trickdiebinnen schwiegen vor Gericht

Die Angeklagten, beide von Alexander Philipp vertreten, entschlugen sich der Aussage. Sie gaben laut ihrem Anwalt “einige Fakten” zu, jedoch nicht alle angeklagten. Es würden derzeit im Landesgericht mehrere Gruppierungen in Haft sitzen, die ähnlich vorgegangen wären, sagte der Rechtsvertreter. Es gebe “ein Riesenproblem mit der Ähnlichkeit” der Beschuldigten untereinander. “Ich tu mir selber schwer, sie zu erkennen”, betonte Philipp.

Die Verhandlung wurde zur Befragung weiterer Zeugen auf den 23. September vertagt. (APA)

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