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Treuhänder und Steuerberater belasten Grasser

In den Schweizer Bergen soll die Luft um Ex-Finanzminister Grasser dünner werden. Wie der "Standard" berichtet, soll sich der Schweizer Vermögensverwalter Heinrich Schwägler bei Einvernahmen durch die Justiz von Grasser distanziert haben. Gleiches soll auch der österreichische Steuerberater Peter Haunold getan haben.


Am heutigen Donnerstag soll Grasser dem Bericht zufolge von den Finanzbehörden zu seinen Steuererklärungen befragt werden. Von Grasser-Anwalt Manfred Ainedter hieß es dazu auf APA-Anfrage: “Das stimmt alles nicht. Die Besprechung heute findet auf Steuerberaterebene statt. Grasser ist nicht dabei. Das ist alles wieder einmal eine Ente.”

Laut Zeitungsbericht soll sich Steuerberater Schwägler von der Theorie distanzieren, dass die über die Treuhandfirma Ferint geflossenen Gelder Grassers Schwiegermutter Marina Giori-Lhota zuzuordnen sind. Vielmehr sieht Schwägler in Karl-Heinz Grasser den “Treugeber und damit wirtschaftlichen Eigentümer der Vermögenswerte und Erträge auf dem EUR-Konto 492140 bei der Meinl Bank AG”. Bisher hatte der Ex-Minister behauptet, er habe die 500.000 Euro im Auftrag der Schwiegermutter in bar über die Grenze gebracht und nach Ladenschluss in der Meinl Bank übergeben.

Auch in der Steuer-Causa des Ex-Ministers soll es der Zeitung zufolge Bewegung geben. Am heutigen Donnerstag soll es zu einer weiteren Einvernahme Grassers und von Vertretern der Meinl-Bank kommen – was Ainedter dementiert. Von der Korruptionsstaatsanwaltschaft hieß es dazu zur APA, dass die Finanz das Strafverfahren bald abschließen will. Mit einer Anklage im Finanzstrafverfahren rechnen die Ermittler laut der Zeitung noch im Herbst.

Im Zentrum der Vorwürfe steht die Verbuchung von an die 9 Mio. Euro Einkommen, die Grasser aus der Tätigkeit für die Meinl International Power (MIP) erhalten hat. Gut die Hälfte davon soll nach Ansicht der Behörden über ein kompliziertes Firmengeflecht mit Stiftungen in Liechtenstein und Gesellschaften auf den Virgin Islands nicht versteuert worden sein. Grasser beruft sich darauf, die Konstruktion sei von seinem damaligen Steuerberater Peter Haunold entwickelt und der Finanz offengelegt worden. Grasser hat stets sämtliche Vorwürfe einer Steuerhinterziehung dementiert.

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