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Treibhausgasemissionen - 2018 und 2019 mit "Klimasünder" Wald

Wald 2018 und 2019 mit positivem Beitrag zu Treibhausgasbilanz.
Wald 2018 und 2019 mit positivem Beitrag zu Treibhausgasbilanz. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Der Wald hat 2018 und 2019 eine rückblickend negative Rolle als "Klimasünder" gespielt und einen positiven Beitrag zur Treibhausgasbilanz geleistet, indem er hunderttausende Tonnen CO2 emittierte.

5,0 bzw. 1,7 Millionen Tonnen CO2 waren es. Erst 2020 ging der Trend wieder in die gewohnte Richtung und die Wälder konnten wieder 5,5 Millionen Tonnen CO2 binden.

Umweltbundesamt veröffentlichte Treibhausgas-Bilanz

Das geht aus der aktuellen Treibhausgas-Bilanz (THG) 2021 hervor, die am Montag vom Umweltbundesamt publiziert wurde. Sie wies insgesamt einen weiteren Anstieg der Emissionen von 4,9 Prozent gegenüber 2020 aus, was in Summe 77,5 Millionen Tonnen an CO2-Äquivalenten ergab.

Wald Sektor LULUCF zugerechnet

Der Wald, er wird dem Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF) zugerechnet, wies für das Bilanzjahr 2021 ein Nettoabbau von 10,4 Tonnen CO2-Äquivalent auf. Jedoch wurde festgehalten, dass im Vergleich zur letzten Vorlage "größere Überarbeitungen vorgenommen" wurden, die aufgrund der Verfügbarkeit von Daten aus dem letzten Zyklus der nationalen Waldinventur (2016 bis 2021) erfolgten. Neue Ergebnisse der Bodenkohlenstoffmodellierung und erstmals Schätzungen der Emissionen bzw. Entnahmen für die nicht bewirtschafteten Wälder flossen so in die Berechnungen ein.

Unterkategorie Waldflächen wurde zu Netto-THG-Quelle

Durch diese Neubewertung wurde die LULUCF-Kategorie insgesamt und die Unterkategorie Waldflächen so zum ersten Mal seit Beginn der Berichterstattung in den beiden Jahren zur Netto-THG-Quellen, die in der Bilanz durch hohe Ernteraten "aufgrund natürlicher Störungen und geringer Zuwächse aufgrund von Wetterbedingungen" erklärt wurden. In der Tageszeitung "Kurier" (Mittwochsausgabe), die auf diese beiden "Ausreißer" aufmerksam wurde, erklärte Christian Lackner vom Bundesforschungszentrum für Wald, dass einerseits der Waldzuwachs in einem Trockenjahr relativ klein ausfällt: "Wenn dann auch noch vermehrt Schadholz durch Käfer oder Stürme anfällt und damit die Holznutzung überdurchschnittlich hoch ist, dann ist die Speicherleistung des Waldes sehr gering." Generell gelte, dass bei einer Zunahme der globalen Erderwärmung ein dauerhafter Erhalt des Waldes als CO2-Senke nicht möglich wäre.

Einigung über Überarbeitung von LULUCF-Verordnung

Die EU baut zumindest in den kommenden Jahren darauf, dass der Wald weiter dem Klimawandel Paroli bieten soll: Im November 2022 haben der Rat und das Europäische Parlament eine vorläufige Einigung über die Überarbeitung der LULUCF-Verordnung erzielt, um sie den Green-Deal-Zielen anzupassen. Damit sind ehrgeizigere Vorgaben in diesem Sektor vorgesehen, so etwa die Festlegung des Gesamtziels der EU beim Nettoabbau von Treibhausgasen im LULUCF-Sektor auf 310 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2030.

(APA/Red)

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