AA

Treffen von Rechtsparteien

Das Geheimtreffen des Landeshauptmannes Jörg Haider mit Vertretern der Lega Nord und des Vlaams Blok hat bei den anderen Landesparteien heftige Kritik ausgelöst.

Für ÖVP-Chef Georg Wurmitzer wird damit Kärnten in ein falsches Licht gerückt, die stellvertretende SP-Vorsitzende Melitta Trunk bezeichnete das Treffen als „unerträglich“. Haider selbst erklärte gegenüber dem ORF, er habe Mario Borghezo und Filip Dewinter „privat“ eingeladen, eine gemeinsame Kandidatur auf Europaebene wollte er nicht bestätigen.

Haider habe Kärnten wieder einmal als „rechtsnational“ in die Schlagzeilen gebracht, kritisierte Trunk gegenüber der APA das Zusammentreffen Haiders mit Lega-Nord-Mandatar Borghezo und Vlaams-Blok-Chef Dewinter. Dies erzeuge ein völlig falsches Bild des Landes, „denn Kärnten ist nicht rechtsnational“. Haider treffe sich ständig mit undemokratischen Politikern, kritisierte Trunk und verwies auf den Irak-Besuch des Landeshauptmannes und den Kärnten-Aufenthalt des irakischen Außenministers Naji Sabri.

Wurmitzer hieb in die gleiche Kerbe. „Mir gefällt die Positionierung des Landes nicht, die da vorgenommen wird, Kärnten sollte nicht unbedingt Treffpunkt für die Rechtspopulisten sein“, erklärte er gegenüber der APA. Er wolle Kärnten lieber anders in den Schlagzeilen sehen, diese Entwicklung werde dem Land noch schwer zu schaffen machen.

Für den Kärntner SP-Abgeordneten und Europasprecher Peter Kaiser reiht sich dieses Treffen nahtlos an den Handschlag mit Saddam Hussein. Haiders “üble Kontakte mit Diktatoren und Undemokraten“ würden Kärnten schweren Schaden zufügen und auch innerhalb der FPÖ zunehmend für Unruhe sorgen: „Haiders mehr als bedenkliche Kontakte haben ihn längst auch parteiintern isoliert, mit Haider, Stadler und Co wollen die demokratischen Kräfte in der FPÖ schon lange nichts mehr zu tun haben.“ Kaiser verwies darauf, dass eine FP-Europaabgeordnete erst vor wenigen Wochen den Vlaams Blok als „rechtsextrem“ bezeichnet hatte und jeden Kontakt vehement zurückgewiesen habe. Haider missbrauche das Land als „Exerzierfeld von Polit-Rabauken, die sonst niemand haben will“, stellte Kaiser fest.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Treffen von Rechtsparteien
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.