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Treffen der Enkel von Pinochet und Allende

Versöhnungsappell der Enkel von Chiles Ex-Diktator Augusto Pinochet und des bei dem Staatsstreich 1973 umgekommenen sozialistischen Präsidenten Salvador Allende.

Erstes öffentliches Treffen für Fernsehinterview –
In einem gemeinsamen Interview diskutierten Maria Jose Martinez Pinochet und Gonzalo Meza Allende über Fehler und Erfolge ihrer Großväter.

Zuletzt hätten sich ein Pinochet und ein Allende 1973 die Hand geschüttelt, erinnerte Meza Allende zu Beginn der am Donnerstagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Sendung. Martinez Pinochet räumte ein, dass ihr Großvater möglicherweise die politische Verantwortung für die unter seiner Diktatur begangenen Menschenrechtsverbrechen trage. Die Zahl der Toten und Vermissten aus der Diktatur wird offiziell auf rund 3000 geschätzt.

Meza erklärte, Allende seien während seiner Regierungszeit einige Fehler unterlaufen. Zugleich könne nicht geleugnet werden, dass auch unter dem heute 86-jährigen Pinochet einige wirtschaftliche Erfolge erreicht worden seien. Gemeinsam appellierten die beiden Enkel, die „Verletzungen der Vergangenheit“ zu überwinden, ohne die Schrecken der Diktatur zu vergessen. In einem Vorort der Hauptstadt Santiago lieferten sich zugleich Demonstranten und Sicherheitskräfte gewaltsame Auseinandersetzungen. Mehr als 500 Menschen wurden festgenommen, die Polizei berichtete von 14 verletzten Beamten.

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