Dass man sich für die Lehrlingsausbildung viel Zeit nimmt, davon profitiert die 17-jährige Elena Hartmann, die derzeit ihr zweites Lehrjahr als Systemtechnikerin im Unternehmen absolviert.
Elena, du bist seit September 2023 bei Datenstrom. Wie kam es, dass du dich für eine Lehre in der IT entschieden hast?
Ich wollte immer schon etwas mit Computern machen. Anfangs dachte ich, Grafikerin könnte etwas sein und habe daher den bildnerischen Zweig am BORG Götzis besucht. Aber mir wurde schnell klar, dass ich arbeiten möchte. Ein Studium war nichts für mich. Meine Mama hat mich dann auf die Idee gebracht, im Bereich IT zu schnuppern.
In der IT-Branche gibt es drei Lehrberufe. System- und Betriebstechnik und Applikationsentwicklung (siehe Factbox) auch ? Warum bist du bei der Systemtechnik gelandet?
Gute Frage. Applikationsentwicklung hat mich nie interessiert. Und der Unterschied zwischen Betriebstechnik und Systemtechnik war mir zu Beginn gar nicht bewusst. Beim Schnuppern war aber sofort klar: Das ist es, was ich machen möchte.

Und das ist auch heute noch so, wie man sieht. Was macht für dich die Lehre aus?
Besonders gut gefällt mir, dass sie so abwechslungsreich ist und man sich Zeit für uns nimmt. Der Montag startet immer mit einem Frühstück und dem Techniker:innen-Meeting. Dort werden die Aufgaben für die Woche besprochen. Am Dienstag gibts dann für uns Lehrlinge und die Quereinsteiger:innen eine eigene Academy. Dort widmen wir uns aktuellen Themen und dürfen uns ausprobieren. Aber auch Schulisches wird besprochen. Außerdem wird uns ein:e betriebsinterne:r Mentor:in zur Seite gestellt.
Das ist auf jeden Fall ein Unikum. Gregor, warum investiert ihr so viel in die Ausbildung eure Lehrlinge?
Weil wir einen riesigen Fachkräftemangel haben. Überall in der Branche sucht man händeringend nach Mitarbeiter:innen. Umso wichtiger ist es, eigenes Know-how aufzubauen und dem Nachwuchs aber auch Quereinsteigern ein gutes Arbeitsumfeld zu bieten. Allen voran eine professionelle Ausbildung. Im Arbeitsalltag ist es nicht immer möglich, sich Zeit dafür zu nehmen. Deswegen haben wir die Academy initiiert. Alle Themen, die dort besprochen werden, werden auch dokumentiert. So entsteht ein riesiger Wissensfundus, von dem das ganze Team profitiert.
Elena, was sind deine größten Herausforderungen im Arbeitsalltag?
Da muss ich kurz überlegen. Am schwierigsten ist für mich, wenn ich etwas noch nicht kann. Ich würde gerne immer alles sofort können. Und ich möchte Dinge selbst herausfinden. Bevor ich meine Kollegen frage, probiere ich der Lösung des Problems selbst auf den Grund zu gehen. Ich lese mich ein und versuche möglichst viel über Anleitungen oder Dokumentationen herauszufinden.
Gregor: Dem kann ich nur zustimmen. Wenn sich Elena so richtig verbissen hat, gibt sie nicht schnell auf. Als Systemtechniker:in braucht man viel analytisches und lösungsorientiertes Denken. Das hat sie definitiv. Und alles Technische kann man lernen.
Abschließend noch eine Frage: Gibt es etwas, was du den jungen Frauen und Mädchen, die vor einer Berufsentscheidung stehen, mitgeben möchtest?
Der Beruf macht unglaublich viel Spaß und bietet tolle Zukunftschancen. Wenn euch Computer und Technik interessieren, dann entscheidet euch nicht dagegen, nur weil bisher wenig Frauen in der Branche tätig sind. Probiert es aus und traut es euch zu!
Datenstrom IT-Dienstleistungen GmbH
Geschäftsführung: Gerd Moser & Gregor Kolb
Anzahl der Mitarbeiter:innen: 20
Anzahl Auszubildende: 2 Lehrlinge und 3 Quereinsteiger:innen mit Ausbildung an der Fachakademie für angewandte Informatik (WIFI)