Beim Opfernotruf 0800 112 112 gingen im 2018 über 13.000 Anrufe ein, was im Zehnjahresvergleich einen Rekordwert bedeutet, berichtete das Justizministerium am Mittwoch in einer Aussendung. Im Schnitt wurden im Vorjahr täglich 36 Gespräche gezählt (2017: 23), wobei es an Spitzentagen auch zu 50 bis 80 kam. Wie im Vorjahr waren 2018 rund 61 Prozent der Anrufer Frauen.
Mehr Zugriffe auf Opfer-Notruf-Webseite
Zwei Drittel der Anrufe bei der Beratungshotline kamen von Personen, die Opfer einer Straftat wurden (69 Prozent), elf Prozent waren Angehörige. Der Großteil bezog sich auf Straftaten gegen Leib und Leben (26 Prozent), gefolgt von strafbaren Handlungen gegen die Freiheit (17) oder gegen fremdes Vermögen (17). Auch die Website www.opfer-notruf.at führte 2018 ihren Aufwärtstrend fort und erreichte mit über 45.000 Zugriffen im vergangenen Jahr ebenfalls ihren Höchstwert.
"Der Opfernotruf ist eine wichtige Unterstützung für Verbrechensopfer. Das zeigt die Bilanz von insgesamt 13.000 telefonisch geführten Gesprächen im Jahr 2018 eindrucksvoll. Der Weisse Ring, der die Beratungen Auftrag meines Ressorts durchführt, leistet österreichweit und rund um die Uhr überaus wichtige Arbeit. Ich danke der Organisation und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr bemerkenswertes Engagement, indem sie Verbrechensopfer auf ihrem schwierigen Weg unterstützen", kommentierte Justizminister Clemens Jabloner die aktuellen Zahlen.
Auch E-Mail-Beratung geplant
Seit Juli präsentiert sich der Notruf auch im neuen Design: Anstelle des nicht mehr ganz zeitgemäßen Wählscheibentelefons signalisieren ab sofort Sprechblasen die unterschiedlichen Kontaktmöglichkeiten zum Opfernotruf, der seinen Angebotskatalog künftig auch in Richtung E-Mail-Beratung weiterentwickeln möchte. Der Opfernotruf unter der Nummer 0800 112 112 liefert nicht nur rasche Hilfe in Notsituationen, sondern bietet unter anderem auch Information über Institutionen, die psychosoziale und juristische Prozessbegleitung an.
(APA/red)