Traumatisierter Braunbär "Dunbar" im Bärenwald Arbesbach im Waldviertel eingezogen

"Der Transport und auch das Auslassen von 'Dunbar' in sein kleines Quarantäne-Gehege sind sehr gut verlaufen. Er erkundete seine neue Umgebung und nahm auch das bereitgestellte Futter gleich an. Dennoch ist unübersehbar, wie nachhaltig verstört der Bär ist, über dessen Geschichte wir weitgehend nichts wissen", sagte Eva Rosenberg, Direktorin von Vier Pfoten. Eine von "Dunbars" ersten Aktivitäten war es, im Gehege zu graben, um sich ein kleines Nest zu bauen.
Langsame Eingewöhnung für "Dunbar" im Bärenwald Arbesbach
"Dunbar" bekomme "alle Zeit, die er braucht, um sich langsam einzugewöhnen", betonte Daan Beemsterboer, Tierpfleger im Bärenwald im Waldviertel: "Priorität hat jetzt für uns, seinen Charakter, seine Vorlieben und Abneigungen kennenzulernen. Zudem werden wir seinen Gesundheitszustand intensiv beobachten und analysieren." Außerdem werde man die Interaktion mit "Dunbar" langsam aufbauen und "gezielt Maßnahmen setzen, um Vertrauen aufzubauen".
"Dunbar" wurde im Jahr 2020 von den aserbaidschanischen Behörden in ein staatliches Auffangzentrum gebracht. Seit 2023 arbeitete Vier Pfoten mit dem Ministerium für Ökologie und Bodenschätze Aserbaidschans zusammen und behandelte alle 22 in Gefangenschaft gehaltenen Bären im Land, darunter auch "Dunbar". Da sein rechtes Auge schwer beeinträchtigt und chronisch infiziert war, musste es entfernt werden. Auf dem linken Auge ist "Dunbar" nach einer Verletzung ebenfalls schwer sehbehindert. Daher wurde beschlossen, ihn per Flugzeug nach Österreich zu transportieren und in den Bärenwald zu bringen, der u.a. auf die Pflege für Bären mit speziellen Bedürfnissen sowie in höherem Alter spezialisiert ist.
(APA/Red.)