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Trauertage in Mor

Nach dem blutigen Bankraub in der ungarischen Kleinstadt Mor waren die Verdächtigen am Freitag nach wie vor auf der Flucht. Die Stadt Mor hat den 13. Mai zum Trauertag ernannt.

An Häusern und auf Straßen wurden schwarze Fahnen gehisst und Blumen vor der Erste Bank-Filiale abgelegt, in der am Donnerstag sechs Menschen starben und zwei lebensgefährlich verletzt wurden. Das Komitee für Nationale Ehrfurcht hat angeregt, die Regierung solle zum Andenken an die Opfer einen Staatstrauertag verkünden.

Generalstaatsanwalt Peter Polt hat angeordnet, dass im Interesse eines schnelleren Fahndungserfolges das Verbrechen von der Gruppe für besonders wichtige Fälle bearbeitet wird. Die Polizei suchte mit größtmöglichem Einsatz nach den mutmaßlichen Tätern, dem 24-jährigen Robert F. und den 28-jährigen Szilard H.

Laut der Ungarischen Nachrichtenagentur MTI beschäftigt sich die Spezialeinheit für Zielfahndung ausschließlich mit der Jagd nach den Bankräubern. Die Einheit, die aus Scharfschützen besteht, war vor einigen Jahren mit dem Ziel der Ergreifung von lange ergebnislos gesuchten Personen gegründet worden.

Der Sprecher des Landespolizeipräsidiums, Laszlo Garamvölgyi, sagte im Rundfunk, es würden mehrere hundert Polizisten an der Suchaktion teilnehmen. In der Nacht hatten Einheiten mit Thermokameras die Wälder nahe des Tatorts durchkämmt, leider ohne Erfolg. Inzwischen wurden solche Einsätze auf das ganze Land ausgedehnt.

Laut dem Sprecher der Ungarischen Grenzwache, Sandor Orodan, werden die strengen Kontrollen an den Grenzstellen und an der Grünen Grenze weiterhin aufrechterhalten. Die Beamten sind mit kugelsicheren Westen ausgestattet, da sie der Gefahr ausgesetzt sind, in ein eventuelles Feuergefecht verwickelt zu werden. Bei der Ausreise aus Ungarn kam es wegen der Überprüfungen am Grenzübergang Nickelsdorf zu Wartezeiten von rund eineinhalb Stunden, in Klingenbach mussten Autofahrer eine Stunde lang warten.

Der Zivilschutz des Komitats Fejer, in dem die Kleinstadt Mor liegt, leistet der Polizei Hilfe, berichtete der Vorsitzende des Verbandes für Zivilschutz, Istvan Cseh. Mehr als 30 Männer hatten die Exekutive bei der Absicherung des Tatortes unterstützt. Bei den Suchaktionen wurden seine Leute nicht eingesetzt, da es sich bei den Flüchtenden um sehr gefährliche Verbrecher handele, so Cseh.

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