“Mit seinem Ableben verlieren Wien und seine Menschen und darüber hinaus ganz Österreich einen leidenschaftlichen Politikgestalter und Menschenfreund”, zeigte sich der Wiener SP-Klubchef Christian Oxonitsch in einer Aussendung betroffen.
Sein Wirken als Kulturstadtrat und etwas später als Bürgermeister habe Wien noch weltoffener, lebenswerter und attraktiver gemacht.
Zilk habe sein ganzes Leben in den Dienst seiner Mitmenschen gestellt, so Oxonitsch. Ob als Lehrer, über die Grenzen Wiens und Österreichs anerkannter Volksbildner, Mediengestalter oder als ebenso höchst erfolgreicher Politiker habe Zilk wesentlichen Einfluss auf die so positive Entwicklung der Zweiten Republik genommen: “Für Zilk war Bildung stets der Schlüssel für die Weiterentwicklung der Gesellschaft im humanistischen Sinn gewesen. Dieses Selbstverständnis hat sich wie ein dicker, unzerreißbarer Faden durch sein Wirken gezogen. Dieses Vermächtnis gilt es zu wahren und weiter in allen Bereichen intensiv zu leben.”
Auch der Wiener SP-Landesparteisekretär Harry Kopietz würdigte die Verdienste des verstorbenen Altbürgermeisters: Zilk habe wie kaum eine andere Persönlichkeit dieser Stadt seinen Stempel aufgedrückt und nachhaltige Spuren in Wien hinterlassen: “Er war ein kaum ersetzbarer Lenker unserer Gemeinschaft. Umso schmerzlicher trifft uns alle diese Nachricht”, so Kopietz. “Mit dem Ableben von Helmut Zilk verlieren wir einen engagierten Mitstreiter und einen persönlichen Freund”, betonte der Landesparteisekretär in einer Aussendung.
Molterer betroffen
Betroffen vom Ableben des früheren Wiener Bürgermeisters Dr. Helmut Zilk zeigte sich Vizekanzler Wilhelm Molterer. Zilk war ein versierter und vorbildhafter Politiker, der über die Parteigrenzen hinweg von seinen Zielen zu überzeugen suchte.
Sein bürgernahes politisches Engagement galt nicht nur der Stadt Wien, er setzte sich auch als Unterrichtsminister vehement für Reformen ein. Zuletzt war Zilk auch für die Bundesheerreformkommission verantwortlich, die er mit Kompetenz und großem Einsatz leitete. Für seine Verdienste um die Stadt Wien und um Österreich gilt ihm unser aller Dankbarkeit, sagte Molterer, der auch auf die Verdienste Zilks als Journalist verwies.
Tiefes Mitgefühl gelte jetzt den Angehörigen. “In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei der Familie von Helmut Zilk. Sie – und auch ganz Österreich – hat mit Helmut Zilk einen großartigen Menschen, vorbildhaften Politiker und gewissenhaften Journalisten verloren, so Molterer.
Glawischnig würdigt Zilk als “engagierte Persönlichkeit”
Ihr “großes Bedauern” drückte die geschäftsführende Bundessprecherin der Grünen, Eva Glawischnig, über das Ableben von Helmut Zilk aus. Glawischnig würdigte Zilk als “prägnante, eindrucksvolle Persönlichkeit”.
Seine Arbeit als Bürgermeister von Wien, Unterrichtsminister und Ombudsmann stand im Interesse der Menschen und einer sozial gerechteren Gesellschaft. Durch sein Engagement war er über die Parteigrenzen hinweg ein geschätzter, streitbarer aber durch und durch authentischer Politiker.
LH Pröll zum Tod von Dr. Helmut Zilk
Ein Freund Niederösterreichs, der Großes geleistet hat, ist gegangen, meinte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll heute zum Tod von Wiens Altbürgermeister Dr. Helmut Zilk. Pröll: Zilk repräsentierte als Wiener Bürgermeister Zivilcourage, er zeigte, dass Parteimeinung die eigene Meinung nicht aufhebt und dass Landesinteressen vor Fraktionszwängen zu stehen haben, und begann damit die Brücke der Zusammenarbeit zwischen Wien und Niederösterreich.
Viele Kontakte, Verhandlungen und Diskussionen zwischen Wien und Niederösterreich wurden von Helmut Zilk geführt und geprägt. Aus den Zeiten heftiger Auseinandersetzungen zwischen Wien und Niederösterreich sind Zeiten harmonischer Konkurrenz geworden, die Helmut Zilk eingeleitet hat. Zilk hat für Wien gekämpft, dabei aber die Gesamtperspektive der Ostregion vor allem auch im Hinblick auf Europa nie aus den Augen verloren. Viele seiner Leistungen haben Niederösterreichs Weg unterstützt. Dafür wurde Zilk in unserem Bundesland immer geschätzt und das wird auch in der Erinnerung so bleiben, sagte Pröll.
Schüssel: Große Trauer um Helmut Zilk
Mit großer Betroffenheit und Trauer reagiert ÖVP-Klubobmann Dr. Wolfgang Schüssel auf das Ableben von Wiens Alt-Bürgermeister Helmut Zilk. “Österreich verliert mit Helmut Zilk einen großartigen Menschen, Wien einen vorbildlichen Politiker, die Menschen in unserem Land einen zutiefst menschlichen, sozial denkenden und handelnden Wegbegleiter und ich selbst einen guten Freund”, sagte Schüssel heute, Freitag.
Zilk habe in der Bundeshauptstadt Wien viel zum Positiven verändert und das Verhältnis zu den Nachbarmetropolen wesentlich gestaltet. Gemeinsam mit Erhard Busek, Hans Mayr und Jörg Mauthe habe er ein gutes Team gebildet, das in seiner Liebe zu Wien stets das Gemeinsame vor Augen hatte, sagte Schüssel weiter.
“Helmut Zilk hat sich auch bundespolitisch immer konstruktiv eingebracht”, erinnerte Schüssel an die Bundesheerreform-Kommission, in der Helmut Zilk den Vorsitz innehatte. “Er war einer, der nie ausgegrenzt hat. Durch seine konstruktive, verständnisvolle und auch humorvolle Art hat er es vermocht, die Menschen zusammenzubringen und für eine gemeinsame Sache einzustehen. Er war ein Brückenbauer, hatte sein Herz immer bei den Menschen. Sein untrügliches Gespür für die Anliegen der Bürger, deren Probleme, Sorgen und Wünsche prägte seine Politik. Er nahm die Menschen ernst. Er wird uns allen fehlen. Meine Anteilnahme gilt besonders seiner großartigen Frau, Dagmar Koller, die ihm vor allem auch in schwierigen gesundheitlichen Phasen seines Lebens eine unersetzliche Stütze war”, so Schüssel.
Trauer auch in den Bundesländern und bei der Gewerkschaft über den Tod des Wiener Altbürgermeisters Helmut Zilk (S). Viele Vertreter würdigten den Verstorbenen als Ausnahmepolitiker, der sich immer für die Menschen eingesetzt hatte. “Es hat mich immer beeindruckt, wie ein Bürgermeister einer Weltstadt wie Wien auch den kleinen Anliegen seiner Bürger mit Vehemenz nachgegangen ist”, erinnerte sich Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ): “Helmut Zilk wird immer tief im Herzen der Österreicher verankert bleiben.”
Der neugewählte BZÖ-Landeshauptmann von Kärnten, Gerhard Dörfler, strich die besondere “Politikerpersönlichkeit” Zilks hervor. Er schätzte an Zilk dessen “Art des sympathischen Polterns, wenn es nötig war”, so Dörfler. Er habe stets weit über Wien hinaus gewirkt und sei auch immer ein Kärntenfreund gewesen.
Auch bei der oberösterreichischen SPÖ löste der Zilk-Tod Betroffenheit aus. “Helmut Zilk war unzweifelhaft ein echter Menschenfreund”, würdigte SP-Chef Erich Haider den Verstorbenen. Die SPÖ verliere eine wortgewaltige Stimme.
ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer würdigte den langjährigen Wiener Bürgermeister als freien Geist: “Seine Partei waren die Menschen.” Diese hätten immer im Mittelpunkt seines Schaffens und Tuns gestanden. Dieses Prinzip habe er konsequent eingehalten. Wie tief seine Menschlichkeit verwurzelt gewesen sei, habe sich an seinem Umgang mit dem Briefbombenattentat auf ihn gezeigt: “Nicht Wut, Hass und Enttäuschung haben sein weiteres Tun geprägt, sondern weiterhin Streben nach Gerechtigkeit, Humanismus und Toleranz”, so Hundstorfer.
Der Präsident des SPÖ-Pensionistenverbandes, Karl Blecha, gedachte Zilk als “einem meiner engsten Freunde”. Der Altbürgermeister sei ein Mann mit 100 faszinierenden Eigenschaften gewesen: “Mit seinem Elan, seinen Ideen, seinem Mut und seiner unnachahmlichen Art konnte er die Menschen begeistern.”