Transformations-Fahrplan für Österreichs Fahrzeugindustrie
In der Europäischen Union dürfen ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden. Die Transformation der Fahrzeugindustrie in Österreich wird schwierig.
Forderung nach Transformations-Fond für Österreichs Fahrzeugindustrie
Fraunhofer Austria und die TU Wien zeigen in ihren Arbeiten, wie die Industrie diese Schwierigkeiten meistern kann. Demnach bräuchte es einen Transformationsfonds, um kapitalintensive Veränderungsprozesse anzustoßen und das Risiko zu reduzieren. Weiters bedürfe es Maßnahmen zur Qualifizierung von Fachkräften für jene rund 10.000 Beschäftigte, die bisher bei der Produktion von Verbrennungsmotoren eingesetzt wurden.
Des weiteren müssten die Markteintrittsbarrieren gesenkt werden, um Unternehmen den Umstieg auf neue Geschäftsfelder zu erleichtern. Außerdem sollte ein verstärkter Fokus auf Digitalisierungsmaßnahmen und Industrie 4.0-Techologien gelegt werden, um Lohnnachteile in Österreich auszugleichen. Aber auch eine technologieoffene Förderpolitik sei gefragt, um wettbewerbsfähige Technologien zur Dekarbonisierung entwickeln zu können.
Gelunge Transformation soll Arbeitsplätze in Fahrzeugindustrie retten
"Damit unsere Branche die Klimatransformation meistern kann und Wertschöpfung und Jobs im Land gehalten werden können, müssen jetzt auf Unternehmensebene die richtigen Maßnahmen gesetzt und von der Politik die richtigen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden", betonte Fachverbandsobmann Karl-Heinz Rauscher.
"Es ist in unser aller Interesse, dass dieser Umbruch gut gemeistert wird. Einerseits, damit die zahlreichen Arbeitsplätze erhalten bleiben, die es derzeit in der Branche gibt", sagte Wilfried Sihn, Geschäftsführer von Fraunhofer Austria, "und andererseits, damit wir im Sinne der Nachhaltigkeit möglichst rasch und reibungslos eine emissionsärmere Mobilität Wirklichkeit werden lassen."
Und Bernhard Geringer, Vorstand des Institutes für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik an der TU-Wien merkte an: "Alle Aspekte, die für die österreichische Automobilindustrie relevant sind, wurden in unserer Studie auf breiter wissenschaftlicher Analyse bewertet. Dies hilft sowohl der Politik als auch der Industrie bei künftigen Investitionsentscheidungen und wird die Zukunft dieses Wirtschaftszweiges weiter sichern."
Mehr als 300.000 Arbeitsplätze in Österreichs Fahrzeugindustrie
"Als wichtigen Beitrag, um die immensen Herausforderungen der Dekarbonisierung für die Fahrzeugindustrie zu beschreiben", bezeichnete Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, die beiden Studien in einer Aussendung. Schließlich stünde die österreichische Automobilwirtschaft für rund 315.000 Arbeitsplätze sowie für eine Bruttowertschöpfung von 26 Mrd. Euro.
"Wir müssen den erfolgreichen Fahrzeug-Entwicklungsstandort Österreich transformieren. Dies wird nicht ohne eine aktive Beteiligung der Politik möglich sein", schließt sich auch die Austrian Association for Advanced Propulsion Systems (A3PS) in einer Aussendung dem Standpunkt der Studien an. Wobei die A3PS die Industrie, Wissenschaft und Politik zum Thema innovative, nachhaltige Antriebe national vernetzt und international vertritt.
(APA/Red)