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Trainerfuchs Hiddink bleibt der "Aufstiegs-Garant"

Russland hat erstmals seit dem Zerfall der Sowjetunion einen herzeigbaren Nationalteam-Erfolg auf der großen Fußball-Bühne erreicht.

Mit dem tüchtigen “Glücksritter” Guus Hiddink als Teamchef gelang die Operation Viertelfinale bei der EURO 2008: Das 2:0 gegen Schweden in Innsbruck bescherte der “Sbornaja” den Aufstieg in die K.o.-Runde, in der es nun zum brisanten Duell mit Hiddinks Heimatland, Topfavorit Niederlande, kommt.

Für die Russen war bisher bei Welt- (1994 und 2002) und Europameisterschaften (1996 und 2004) immer bereits in der Gruppenphase Endstation gewesen, während Hiddink vor seinem Engagement im größten Land der Welt mit seinen Nationalteams – Niederlande (EM 1996 Viertelfinale, WM 1998 Halbfinale), Südkorea (WM 2002 Halbfinale) und Australien (WM 2006 Achtelfinale) – immer weitergekommen war. Und auch bei der EM in Österreich und der Schweiz bestätigte der 61-jährige Niederländer nun seinen Ruf als “Aufstiegs-Garant”.

Aufgrund Hiddinks zahlreicher und vor allem zuletzt sensationeller Erfolge hatte sich der russische Verband im Jahr 2006 erstmals für einen ausländischen Teamchef entschieden, damit die “Sbornaja” endlich an die alten Erfolge aus Sowjet-Zeiten anschließen kann. “Er ist sehr zuversichtlich, hat totales Vertrauen in seine Fähigkeiten und auch das Glück war bisher immer auf seiner Seite, seitdem er Russlands Teamchef ist”, lautete die Antwort von Kapitän Sergej Semak im Gespräch mit der APA, als er nach den Stärken von Hiddink gefragt wurde. Nachsatz: “Glück hat aber immer nur der Tüchtige.”

Nach dem Erreichen des Viertelfinales ist das jüngste Team der EURO 2008 aber noch lange nicht satt. “Wenn wir gegen Schweden gewinnen, können wir in einen Lauf kommen, dann ist es egal, gegen wen wir spielen. Dann wird es sehr schwer, uns zu schlagen – auch für die Niederlande”, hatte Iwan Saenko, der einzige Legionär im 23-Mann-Kader, bereits im Vorfeld des Entscheidungsspiels um Platz zwei der Gruppe D betont.

Genährt wird dieses grenzenlose Selbstvertrauen der russischen Kicker vor allem durch Hiddinks Fähigkeiten als “Mentalcoach”, wie Saenko verriet. “Er ist wichtig für uns, denn er hat schon alles in seinem Leben erlebt. Er gibt uns dieses Vertrauen, dass wir gegen jeden Gegner gewinnen können. Er ist ein Super-Trainer!”

Und Hiddink hat nach dem erfolgreichen Umbau der Mannschaft mit Blickrichtung WM 2010 in Südafrika mit der “Sbornaja” noch viel vor. “In ein paar Jahren soll Russland eine Macht im Fußball sein”, lautet die ehrgeizige Zielsetzung des Mannes aus Varsseveld, der sich deshalb auch intensiv um den Aufbau der Infrastruktur im Nachwuchsbereich kümmern will. “Mein Konzept dafür habe ich bereits niedergeschrieben.”

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