Tradition des Schollenstechens

Lauterach. Woher der Name der Faschingszunft “Luterachar Schollesteachar” kommt, wird alljährlich am 11. 11. im Lauteracher Ried demonstriert. Auch Petrus war bestimmt einmal ein Schollenstecher gewesen, denn das Wetter zeigt sich fast jedes Jahr von der trockenen Seite, wenn die Fasnatzünftler die alte Tradition des Schollenstechens im Lauteracher Ried pflegen. Zu Urgroßvaters Zeiten war das Schollenstechen ein großer Erwerbszweig der Lauteracher Bauern. Die Scholle war damals die Vorstufe zur Braunkohle und diente als Heizlieferant im Winter. Der Obmann der Faschingszunft, Hans-Peter German, zeigte mit einem Schollenspaten vor, wie mans richtig macht. Unter den Klängen der Schallmeien standen Große und Kleine einmal im Schollenloch und stachen mit dem Spaten eine Scholle heraus. Zum Trocknen legte man die Exemplare auf den einzigen Schollenstand, der noch im Ried erhalten ist, bevor sie im Kachelofen ihren Zweck erfüllen. Wem es beim Stollenstechen nicht warm wurde, konnte sich mit Glühwein oder Tee aufwärmen. Danach wurde im “Jagdhüsle” der Faschingsauftakt und das 30-jährige Bestehen der Zunft gefeiert.