Das Verhalten der Touristen löste bei den Bewohnern der Gegend große Verärgerung aus. Die Volksgruppe der Kadazan Dusun verehrt den Berg Kinabalu, den sie als Ruhestätte der Geister betrachtet. Viele Anrainer sowie einige Beamte im Bundesstaat Sabah sehen einen Zusammenhang zwischen dem Verhalten der Wanderer und einem schweren Erdbeben am Freitag, bei dem 18 Menschen auf dem Berg getötet wurden.
Das Gericht verurteilte die zwei Männer und zwei Frauen zu einer dreitägigen Gefängnisstrafe. Diese gilt rückwirkend seit ihrer Festnahme am Dienstag und ist damit bereits abgesessen. Außerdem ordnete das Gericht die Ausweisung der Touristen und ein Bußgeld von umgerechnet knapp 1.200 Euro an. Wann die Ausweisung stattfinden würde, war zunächst unklar.
Die Verurteilten – eine 24-jährige Britin, ein 23-jähriger Niederländer sowie zwei aus Kanada stammende 22 und 23 Jahre alte Geschwister – hatten sich schuldig bekannt, auf dem Gipfel des 4.095 Meter hohen Bergs Kinabalu nackt für Fotos posiert zu haben. Fünf weitere Touristen, die auch dabei gewesen sein sollen, wurden noch von der Polizei gesucht. Diese ging davon aus, dass einige von ihnen Sabah bereits verlassen haben.
Die jungen Urlauber wirkten nervös, als sie am Freitag an zahlreichen Medienvertretern vorbei in Handschellen in den Gerichtssaal geführt wurden. Die beiden Männer und die beiden Frauen waren jeweils mit Handschellen aneinandergekettet. Sie sollen sich gegenseitig zum Ausziehen angestachelt haben und nicht auf die Warnungen ihres einheimischen Bergführers gehört haben. Die beiden Männer hätten sich vollständig ausgezogen, die Frauen seien oben ohne gewesen. Die Nacktfotos hatte die Gruppe anschließend ins Internet gestellt.