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Explosiver Countdown: Russland bereitet neuen Raketen-Schlag vor

Kiew erwartet neue russische Angriffswelle vor Jahrestag
Kiew erwartet neue russische Angriffswelle vor Jahrestag ©AFP/REUTERS
Laut ukrainischen Militärs bereitet Russland einen neuen schweren Raketenangriff auf die Ukraine vor.
Raketeneinschlag in Kramatorsk
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US-Raketenlieferung könnte Russland ...

Die Ukraine warnt vor einem bevorstehenden Raketenangriff durch Russland, da die meisten Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte in ihre Stützpunkte zurückgekehrt sind. Russlands Außenminister hat angekündigt, die ukrainische Armee weiter zurückzudrängen.

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Ukrainische Streitkräfte berichten, dass Russland ihre Städte und Infrastruktur seit Oktober mit schweren Raketenangriffen überzieht, die von Schiffen im Schwarzen oder Kaspischen Meer sowie von strategischen Bombern abgefeuert werden. Es bleiben nur noch wenige Schiffe auf dem offenen Meer, hauptsächlich U-Boote, was auf eine bevorstehende Attacke hindeutet. Die Sprecherin der Kommandostelle Süd glaubt, dass Russland seine Muskeln im Meer spielt, um seine Präsenz und Kontrolle zu demonstrieren und sich anschließend auf einen massiven Raketenangriff vorzubereiten.

Verschiebung der Fronten als Reaktion auf Waffenlieferungen

Der russische Außenminister Sergej Lawrow kündigte am Donnerstag in einem ausführlichen Studiointerview auf Russia Today an, auf die Lieferung westlicher Waffen mit größerer Reichweite an die Ukraine mit einer Verschiebung der Fronten zu reagieren. Die ukrainische Armee würde aus dem Grenzgebiet zu Russland verdrängt werden, so Lawrow. Dadurch solle eine Art Sicherheitskorridor geschaffen werden.

Frühere Äußerungen von EU-Kommissionspräsidentin von Ursula von der Leyen, die von der Notwendigkeit einer Niederlage Russlands sprach, nannte er "rassistisch" und "nazistisch". Seinen Darstellungen zufolge befinde sich "die ganze NATO" durch ihre Waffenlieferungen im Krieg gegen Russland. Die ukrainische Regierung bezeichnete er ebenfalls einmal mehr als Neonazis: "Warum weigern sich die Menschen, die Nazi-Ideologie zu sehen, die jetzt im Zentrum des Kiewer Regimes steht?", fragte er den Interviewer Dmitri Kisseljow.

"Situation wird immer härter"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bereits Mittwochabend vor einer Zunahme der russischen Angriffe im Vorfeld des Jahrestags des russischen Einmarsches am 24. Februar gewarnt. Im Osten hätten die Russen das Ziel, zu dem Datum Errungenschaften vorzuweisen, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. "Die Situation wird immer härter", sagte er und lobte den Widerstand der Streitkräfte.

Bei einem Raketeneinschlag in ein vierstöckiges Gebäude in Kramatorsk gab es drei Tote und 20 Verletzte. "Acht Wohnhäuser wurden beschädigt, eines davon wurde vollständig zerstört", schrieb die Polizei auf Facebook. "Möglicherweise befinden sich noch Menschen unter den Trümmern." Die Suche nach Überlebenden und Bergungsarbeiten dauerten am Donnerstag noch an.

"Tägliche Realität unseres Landes"

Die Ukraine wirft den russischen Streitkräften vor, wahllos zivile Infrastruktur zu beschießen, was die Regierung in Moskau zurückweist. "Dies ist keine Wiederholung der Vergangenheit, sondern die tägliche Realität unseres Landes - ein Land mit dem absoluten Bösen an seinen Grenzen", postete Selenskyj auf Telegram. "Der einzige Weg, den russischen Terrorismus zu stoppen, ist, ihn zu besiegen. Mit Panzern. Kampfjets. Langstreckenraketen."

Der russische Raketenbeschuss hat die Energieversorgung der Ukraine schwer in Mitleidenschaft gezogen. Millionen Ukrainer sind während der kalten und dunklen Wintertage über einen längeren Zeitraum von der Strom-, und teilweise auch von der Wärme- und Wasserversorgung abgeschnitten. Die Angriffe treffen auch immer wieder Wohnhäuser, wie zuletzt in der Millionenstadt Dnipro, als bei einem Einschlag 45 Menschen getötet und rund 80 verletzt wurden.

(APA/dpa/Reuters)

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