Tote nach Explosion in Istanbul - Menschen sollen Gegend meiden

In der türkischen Metropole Istanbul hat sich am Sonntag offenbar ein Terroranschlag mit mehreren Toten ereignet. Die Explosion in der Einkaufsstraße Istiklal sei ein "hinterhältiger Anschlag" gewesen, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. "Die Verantwortlichen werden die Strafe bekommen, die sie verdienen", fügte er hinzu. Laut Behörden wurden sechs Menschen getötet, 53 weitere verletzt. Hinweise auf Österreicher unter den Opfern gab es nicht.
Definitiv von Terrorismus zu sprechen, sei vielleicht falsch, schränkte Erdogan ein. Aber der Gouverneur der Metropole, Ali Yerlikaya, habe ihm gesagt, es liege ein "Geruch von Terror" in der Luft. Der türkische Kommunikationsminister Fahrettin Altun erklärte, die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat liefen. Istanbul und andere türkische Städte waren in der Vergangenheit wiederholt von politisch motivierten Anschlägen militanter kurdischer oder islamistischer Gruppen erschüttert worden.
Ermittlungen laufen
Die Detonation hatte sich laut Yerlikaya um 16.20 Uhr Ortszeit (14.20 Uhr MEZ) zugetragen. Rettungskräfte und Polizei waren in großer Zahl am Ort im Einsatz, berichtete der staatliche Sender TRT. Hubschrauber überflogen das Stadtviertel Beyoglu und angrenzende Stadtteile. Die Rundfunkbehörde verhängte eine vorläufige Nachrichtensperre, damit es nicht zu Panik in der Bevölkerung kommt. Auf Bildern, die über die sozialen Medien verbreitet wurden, waren zerborstene Scheiben und auf dem Boden liegende und mit Blut überströmte Menschen zu sehen. Passanten sollten die Gegend meiden.
Die Straße ist ein touristischer Hotspot im Zentrum des europäischen Teils der türkischen Metropole, die auch sonntags häufig stark besucht wird. Es war unklar, ob auch Österreicher unter den Opfern waren. Wie es aus dem Außenministerium auf APA-Anfrage hieß, lagen diesbezüglich noch keine Informationen vor. Die Erkundigungen durch das Generalkonsulat in Istanbul seien aber noch im Gange.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen versicherte den Bürgern der Türkei und Istanbuls seine "aufrichtige Anteilnahme". "Angesichts der schrecklichen Explosion diesen Nachmittag im Herzen von Beyoglu sind meine Gedanken bei den Familien der Opfer", schrieb Van der Bellen auf Twitter.
(APA)