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Tote bei Militäraktionen im Westjordanland

Israel hat die vor drei Wochen begonnene Offensive gegen militante palästinensische Organisationen im besetzten Westjordanland weiter verschärft.

Bei Vorstößen nach Nablus, Jenin und Tulkarem wurden am Mittwoch drei Palästinenser getötet und 19 festgenommen, wie ein Militärsprecher mitteilte. Die Räumung jüdischer Siedler-Vorposten in den besetzten Gebieten verzögert sich weiter.

Israels Oberster Gerichtshof entschied, den Siedlern müsse Zeit gegeben werden, alle Rechtswege auszuschöpfen. Bisher hatte die israelische Armee nur eine „Warnfrist” von sechs Tagen vorgesehen.

Bei dem Armee-Vorstoß am Mittwoch wurden in Nablus zwei Männer erschossen, die sich nach Darstellung der Streitkräfte nicht ergeben wollten. Nach Angaben von Einwohnern handelte es sich um zwei Mitglieder der „Al-Aksa-Märtyrerbrigaden”, einer autonomen Splittergruppe der Fatah-Bewegung von Präsident Arafat. Ein dritter Palästinenser wurde nach Angaben eines Militärsprechers in Tulkarem getötet. Er soll ein Anhänger der militanten Hamas-Bewegung gewesen sein.

Die israelischen Streitkräfte haben eine Liste von 28 Siedler- Außenposten im Westjordanland aufgestellt, die entsprechend dem internationalen Friedens-Fahrplan (Roadmap) geräumt werden sollen. Ministerpräsident Sharon steht vor allem unter dem Druck der USA, seinen Verpflichtungen aus der Roadmap nachzukommen. Der palästinensische Präsident Arafat sprach in Ramallah von einer „Täuschung”, bei der lediglich ab und zu „ein Wohnwagen zerstört” würde. „Sie wollen keinen Frieden, sondern die Fortsetzung der Militäroperation”, sagte Arafat.

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