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Tote bei Loveparade: Wulff schlägt Hilfsfonds und Ombudsmann vor

Deutschlands Bundespräsident Christian Wulff hat zur Aufarbeitung des Unglücks auf der Loveparade mit 21 Toten die Einsetzung eines Ombudsmannes sowie die Einrichtung eines Hilfsfonds vorgeschlagen.

Wulff verwies dabei in der “Bild am Sonntag” auf Erfahrungen im Umgang mit Katastrophen während seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident: “Am Tag des Transrapid-Unglücks haben wir in Niedersachsen einen Hilfsfonds eingerichtet und zu Spenden aufgerufen. 750.000 Euro kamen zusammen, mit denen schnell und unbürokratisch auch in solchen Fällen geholfen wurde, wo Versicherungen und andere nicht helfen können.” Bei dem Unglück auf einer Transrapid-Teststrecke im Emsland waren vor vier Jahren 23 Menschen gestorben.

Zudem sei nach dem Unfall ein Ombudsmann ernannt worden, der sich um die Interessen der Hinterbliebenen gegenüber Versicherungen, Ämtern und Anwälten gekümmert habe, sagte Wulff dem Blatt. Über beides könnte man auch für die Opfer der Loveparade-Katastrophe nachdenken.

Vor einer Woche war es auf der Loveparade in Duisburg zu einer Massenpanik mit 21 Toten und mehr als 500 Verletzten gekommen. Wulff hatte am Samstag in Duisburg an einer Trauerfeier für die Opfer teilgenommen.

Der Bundespräsident forderte, “organisatorische Konsequenzen” aus der Katastrophe zu ziehen. “In Zukunft muss sichergestellt sein, dass Kinder und Jugendliche bedenkenlos zu Großveranstaltungen fahren können”, sagte er der Zeitung. Wulff erinnerte zudem den heftig in der Kritik stehenden Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) an seine politische Verantwortung: “Zwar hat jeder als unschuldig zu gelten, dessen Schuld nicht erwiesen ist. Doch unabhängig von konkreter persönlicher Schuld gibt es auch eine politische Verantwortung. Das alles wird der Oberbürgermeister genau abwägen müssen.”

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