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Tote bei israelischen Militäreinsätzen

Bei israelischen Militäreinsätzen im Gaza-Streifen sind am Mittwoch mindestens neun Palästinenser getötet worden. Andere Quellen sprechen von elf Toten und 35 Verletzten.

Der Chef des Militärgeheimdienstes, General Aharon Zeevi, hat vor dem außen- und verteidigungspolitischen Ausschuss der Knesset die Pläne von Ministerpräsident Sharon zum Rückzug aus dem Gaza-Streifen scharf kritisiert.

Acht der neun getöteten Palästinenser starben bei heftigen Feuergefechten mit israelischen Soldaten im Osten von Gaza-Staat, darunter zwei Mitglieder der radikalen Hamas-Bewegung. In Rafah nahe der ägyptischen Grenze tötete die israelische Armee einen Palästinenser bei einer Schießerei.

Sharon hatte in der vergangenen Woche angekündigt, einen Großteil der 21 jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen zu „verlegen“. Der Gaza-Streifen und das Westjordanland waren 1967 im Sechs-Tage-Krieg von Israel besetzt worden. Generalstabschef Yaalon tritt dafür ein, zunächst nur isolierte Siedlungen zu räumen, aber das Territorium erst nach einer vertraglichen Vereinbarung mit der palästinensischen Führung ganz zu verlassen. Ein einseitiger Abzug wäre ein folgenschwerer Irrtum, so Yaalon.

Die Auflösung von Siedlungen im Gaza-Streifen gilt als Zerreißprobe für die Regierung Sharon. Dort leben etwa 7.500 zumeist fanatisierte Siedler inmitten von eineinhalb Millionen Palästinensern. Die israelische Armee muss einen extrem hohen Aufwand leisten, um den Schutz der Siedler zu gewährleisten. Die US-Regierung hat Israel deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht bereit ist, eine Verlegung von Siedlern aus dem Gaza-Streifen in das besetzte Westjordanland hinzunehmen.

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