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Tote bei Granatenangriff in Kaschmir

Bei einer Granatenexplosion vor einer Schule im indischen Teil Kaschmirs sind am Donnerstag zwei Frauen getötet und mindestens 50 Menschen verletzt worden, unter ihnen etwa 20 Kinder.

Zwei Frauen seien im Krankenhaus gestorben, sagte ein Polizeisprecher in Srinagar, der Sommerhauptstadt von Kaschmir. Nach Angaben von Ärzten schwebten zwei weitere Menschen in Lebensgefahr; die Mediziner riefen zu Blutspenden auf. Sicherheitskräfte machten moslemische Rebellen für die Tat verantwortlich. Zunächst bekannte sich aber niemand zu dem Angriff.

Es war der zweite Angriff in Srinagar in zwei Tagen. Unbekannte feuerten die Granate auf ein Fahrzeug der Sicherheitskräfte ab, das langsam durch das Geschäftsviertel Lal Chowk in Srinagar fuhr, wie die Polizei mitteilte. Das Geschoss verfehlte aber sein Ziel und explodierte vor einer Schule, vor der sich viele Eltern, Kinder und weitere Fußgänger aufhielten.

Die Menschen liefen panisch davon, Eltern riefen nach ihren Kindern. „Ich weiß nicht, wo mein Sohn ist“, sagte ein weinende Mutter namens Zubiada Javed. „Wo kann ich ihn finden?“ Sicherheitskräfte, Geschäftsbesitzer und Passanten trugen Verletzte zu Autos und Rettungsfahrzeugen. Die Polizei sperrte den Tatort ab. Am Mittwoch waren bei einem Autobombenanschlag in Srinagar mindestens zwei Menschen getötet und 34 weitere verletzt worden.

Die islamische Extremistengruppe Al Nasireen bekannte sich in einem Anruf bei einer örtlichen Nachrichtenagentur zu dem Anschlag und kündigte weitere Attentate an. Islamische Extremisten in Kaschmir versuchen die Entspannungspolitik der beiden Atommächte Indien und Pakistan zu stören, die sich seit mehr als einem Jahr wieder aufeinander zu bewegen. Indien und Pakistan hatten in der Vergangenheit drei Kriege gegeneinander geführt, zwei davon um die umstrittene Region Kaschmir im Himalayagebiet.

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