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Torloser Sommerkick in Graz

Der SK Sturm Graz und die Wiener Austria haben sich im vermeintlichen Schlagerspiel der Bundesliga mit einem torlosen Remis getrennt.

Vor 11.492 Zuschauern in der UPC-Arena boten die beiden österreichischen UEFA-Cup-Teilnehmer den Temperaturen entsprechend einen verhaltenen Sommerkick, in denen kaum flüssige Kombinationen gezeigt wurden.

Sturm zeigte vor den Augen von Ex-Trainer Ivica Osim und Ex-Kapitän Jürgen Säumel nach der ersten Saisonniederlage in Altach den von Trainer Franco Foda geforderten Siegeswillen nur zu Beginn und attackierte die Gäste schon früh in der gegnerische Spielhälfte. Die nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Routinier Bak neu formierte Austria-Verteidigung mit Madl stand aber sicher.

Bereits nach einer Viertelstunde ließ der Druck von Sturm nach, die Austria verlegte sich trotzdem nur noch auf das Konterspiel. Bazina (15.) prüfte Schicklgruber erstmals, der Kroate scheiterte fünf Minuten später erneut am Torhüter-Oldie. Okotie drückte den Ball im Anschluss an die Aktion zwar über die Linie, Schiedsrichter Gangl hatte zuvor aber auf Foul des Austria-Stürmers an Schicklgruber entschieden. Bis zur Pause neutralisierten sich beide Teams im Mittelfeld.

Auch in den zweiten 45 Minuten änderte sich wenig am Spielgeschehen. Die Violetten zeigten auch bei Standardsituationen nicht die zuletzt gezeigte Präzision, Sturm bot erst nach einer Stunde Ansätze des von den Fans erhofften Kombinationsfußballs. Feldhofer (67.) und Haas (69.) ließen Chancen per Kopf ungenutzt, nach 71 Minuten verbuchte Muratovic den einzigen Sturm-Torschuss des Spieles. Die letzte Chance auf das Goldtor ließ Haas (90.) ungenutzt.


Franco Foda (Sturm-Trainer): “Wir hatten ein Heimspiel, wollten unbedingt gewinnen. Wenn man den Spielverlauf sieht, muss man auch mit dem Unentschieden zufrieden sein. Die Mannschaft wollte, das hat man gesehen. Wir hatten einige Chancen, die haben wir nicht genutzt, und deshalb ist das Unentschieden gerecht. Es ist schwer, bei solchen Bedingungen zu spielen. Aber das sind keine Ausreden, wir haben nicht so gespielt, wie wir wollten.”

Josef Schicklgruber (Sturm-Torhüter): “Das Tor wurde zurecht aberkannt, weil es ein Foul an mir war. Wir können zufrieden sein, obwohl wir natürlich gewinnen wollten.”

Karl Daxbacher (Austria-Trainer): “Wir haben das Letzte gegeben, auch bei Sturm Graz war der Kräfteverschleiß sehr hoch. Trotzdem ist das Unentschieden in Ordnung, ich bin zufrieden. Wir hätten einige Male schneller rausspielen können, Sicherheit ist vor Risiko gegangen. Der Kräfteverschleiß war einfach da, deshalb war das Spiel zu statisch und langsam. Ich will nicht jammern, aber die enorme Hitze und das Spielprogramm – ich glaube, dass die Qualität des Spieles schon daran gelitten hat.”

Zu aberkanntem Okotie-Treffer: “Es ist kein Tor, weil der Schiedsrichter hat es nicht gegeben.”

Rubin Okotie (Austria-Stürmer): “Aus meiner Sicht war es ein reguläres Tor. Durch die Hitze war es sehr schwierig. Sturm hat es uns nicht leicht gemacht, hinten rauszuspielen. Darum ist es auch beim 0:0 geblieben. Wir haben gewusst, dass es schwierig wird zu Chancen zu kommen.”

Gerhard Kapl (Obmann der ÖFB-Schiedsrichterkommission) zum aberkannten Okotie-Treffer: “Die Regelung ist völlig eindeutig. Sobald der Tormann seine Hand oder nur einen Teil seiner Hand auf dem Ball hat, ist der Ball für den Spieler nicht mehr spielbar. Es ist nicht entscheidend, ob der Tormann den Ball unter Kontrolle hat.”

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